Die Kraft der Natur nutzen: Wie Gemeinschaften dem Klimawandel begegnen
Die Internationale Klimaschutzinitiative fördert über den Global EbA Fund Projekte, die ökosystembasierte Anpassung in die Praxis umsetzen.
Überschwemmungen in Nepal, steigende Meeresspiegel in Bangladesch und extreme Wetterereignisse in Vanuatu – der Klimawandel trifft viele Regionen hart. Doch vielerorts wenden sich lokale Gemeinschaften der Natur zu, um Lösungen zu finden.
Drei Projekte, die vom Global EbA Fund unterstützt werden, zeigen, wie ökosystembasierter Anpassung (EbA – Ecosystem-based Adaptation) in der Praxis funktioniert: lokal verankert, inklusiv und auf langfristige Resilienz ausgerichtet.
Der Global EbA Fund wird gemeinsam von IUCN und UNEP umgesetzt und durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) finanziert. Der Fonds unterstützt innovative EbA-Ansätze, die sowohl Menschen als auch Ökosysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels stärken.
BAGAR: Resiliente Auenlandschaften in Nepal aufbauen
Im Bagmati-Flusseinzugsgebiet in Nepal führen regelmäßige und klimabedingte Monsunüberschwemmungen sowie Sedimentation dazu, dass fruchtbare Auen nicht mehr landwirtschaftlich nutzbar sind – eine Bedrohung für Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen, besonders für Frauen und marginalisierte Gruppen.
Das BAGAR-Projekt arbeitet mit den Gemeinden Marin und Gadhimai zusammen, um Anpassungspläne auf Basis von Agroforstwirtschaft zu entwickeln. Durch die Wiederherstellung von Auenökosystemen mit einheimischen Futterpflanzen fördert das Projekt eine klimaresiliente Landwirtschaft, reduziert Überschwemmungsrisiken und schafft ein Modell für nachhaltige Landnutzung, das auch in anderen hochwassergefährdeten Regionen angewendet werden kann.
Gezeitenflüsse, lokale Stimmen: Der „People’s Plan“ in Bangladesch
Der Südwesten von Bangladesch steht an vorderster Front des Klimawandels und des Meeresspiegelanstiegs. Eine vielversprechende Lösung ist das Tidal River Management (TRM) – die Wiederherstellung von Flussökosystemen zur Reduzierung von Wasserstau und zur Stärkung der Resilienz. Doch ohne Mitwirkung der Bevölkerung bleibt das Potenzial von TRM begrenzt.
Dieses Projekt unterstützt ein gemeinschaftsbasiertes Modell für das Tidal River Management (CBTRM) im Einzugsgebiet des Betna-Marichhap-Flusses, das gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung und den Behörden entwickelt wurde.
Dazu gehören:
- Der „People’s Plan“ – ein partizipativer Ansatz;
- Ein inklusives Regierungsmodell;
- Die Einbindung von Akteuren der Klimafinanzierung zur Unterstützung langfristiger Investitionen.
Die daraus entstehende Roadmap soll als Leitfaden für künftige EbA-Skalierungsmaßnahmen in der gesamten Region dienen.
ClimateWatch Vanuatu: Wissenschaft und Tradition vereinen
In Vanuatu geht traditionelles Wetterwissen zunehmend verloren, während moderne Wettervorhersagen oft nicht genutzt werden. ClimateWatch Vanuatu überbrückt diese Lücke, indem es Gemeinschaften als Bürgerwissenschaftler einbindet.
Die 2023 gestartete ClimateWatch-App (verfügbar in der lokalen Sprache Bislama) ermöglicht es den Menschen, Veränderungen in Land-, See- und Agrarökosystemen zu beobachten – und kombiniert dabei traditionelles Wissen mit wissenschaftlichen Daten zu hybriden Klimavorhersagen. Das Projekt stärkt die Resilienz, fördert die lokale Beteiligung und trägt zur Bewahrung indigenen Wissens für kommende Generationen bei.
Über den Global EbA Fund
Mit einem wachsenden Portfolio, das bis 2027 voraussichtlich 100 Projekte umfassen wird, unterstützt der Global EbA Fund sowohl kleine (bis zu 250.000 USD) als auch mittlere (bis zu 500.000 USD) Fördervorhaben. Diese Initiativen bringen naturbasierte Lösungen in die Breite und fördern Klimaschutz und -anpassung durch die Kraft der Natur.
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