05.01.2023

Förderung der Klimaanpassung durch internationale Zusammenarbeit

Studienreise nach Deutschland: Diskussion über die Anwendung des CRED-Ansatzes.

Das globale Programm Climate Resilient Economic Development (CRED) der IKI unterstützt die Anpassungsplanung in den Partnerländern Georgien, Kasachstan und Vietnam. 

Im Oktober 2022 kamen Partner aus den drei Ländern nach Deutschland, um Erfahrungen im Rahmen des CRED-Programms auszutauschen und von den Diskussionen mit relevanten deutschen Akteuren im Bereich der Klimapolitik zu lernen.

Die Bedeutung einer rechtzeitigen Anpassungsplanung, mit der die Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften gegenüber dem Klimawandel gewährleistet werden sollen, wurde auf der COP27 erneut hervorgehoben. Das IKI-Projekt trägt dazu bei, die Kapazitäten in den Partnerländern für die Anpassungsplanung zu stärken, indem klimasensitive makroökonomische Modelle entwickelt werden, die die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von Klimagefahren und Anpassungsinvestitionen abschätzen. Diese Bewertungen verbessern die Informationsgrundlage für Entscheidungsträger bei der Gestaltung von Strategien, die eine langfristig klimaresistente Entwicklung gewährleisten. Durch einen umfassenden Kapazitätsaufbau werden die Institutionen in den Partnerländern in die Lage versetzt, die wirtschaftlichen Auswirkungen von Klimarisiken und Anpassungsmaßnahmen flexibel zu quantifizieren und die Ergebnisse in politische Prozesse einfließen zu lassen. 

Studienreise: Diskussion über klimaresiliente Wirtschaftsentwicklung

Um Lernerfahrungen auszutauschen und Perspektiven für den Einsatz makroökonomischer Modelle bei der Formulierung nationaler Politiken für eine klimaresiliente Entwicklung zu diskutieren, organisierte das CRED-Programm vom 10. bis 14. Oktober 2022 eine Studienreise nach Deutschland, die politische Entscheidungsträger und Modellierungsexperten aus Georgien, Kasachstan und Vietnam zusammenbrachte. 

Außerdem erhielten die Teilnehmenden durch Vorträge und Diskussionen mit Fachleuten aus Politik und Klimawissenschaften Einblicke in deutsche Anpassungsstrategien und Klimafolgenforschung. 

Der erste Tag stand im Zeichen des Peer-Learning: Die Teilnehmer tauschten ihre Erfahrungen bei der Nutzung makroökonomischer Modelle für eine klimaresiliente Wirtschaftsentwicklung aus und diskutierten über die Auswahl verschiedener Modelltypen, den Aufbau von Modellen und Kapazitäten, Szenarioanalysen und den politischen Dialog. Gemeinsam erarbeiteten sie Lösungen für länderspezifische und länderübergreifende Herausforderungen. Mit Unterstützung von Experten der CRED-Partner vom Institut für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS), dem Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und dem International Institute for Sustainable Development (IISD) entwickelten die Teilnehmenden Ideen, wie der CRED-Ansatz in Zukunft weiterentwickelt werden könnte.

Im Mittelpunkt des zweiten Tages stand das Lernen aus den Erfahrungen mit der Anwendung solcher Modelle für die Politikgestaltung in Deutschland. Die Teilnehmenden der Studienreise trafen sich mit Vertretern von Ministerien und politischen Institutionen, wie zum Beispiel 

  • dem deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), 
  • dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) oder 
  • dem Bundestagsausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Die Delegationen diskutierten mit Bundestagsabgeordneten (SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU) und Beratern der Ministerien über den Status quo der Anpassung in Deutschland und über zukünftige Pläne zur Förderung von Anpassungs- und Biodiversitätsprojekten. 

Darüber hinaus erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in die Folgen, die der Klimawandel für Deutschland h at, in Anpassungsmöglichkeiten sowie in die Klimasicherheit von regionalen Entwicklungsplänen.

Der dritte Tag war den Themen Klimafolgenforschung, Energiewende und Reflexion gewidmet. Die Delegation diskutierte mit Forschern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) über makroökonomische Modellierung und sozioökonomische Auswirkungen von Extremwetterereignissen. Es folgte ein Treffen mit Vertretern des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. mit einer angeregten Diskussion über die deutsche Energiewende. Der Tag schloss mit einer Reflexion über die Relevanz der Erkenntnisse aus der Studienreise für die zukünftige Arbeit der Teilnehmenden. 

Fazit 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studienreise durch den fachlichen Austausch und die Identifizierung von Problemen und Chancen zur Weiterentwicklung von makroökonomischen Modellen beigetragen hat. Sie führte auch zu einem tieferen Verständnis verschiedener Ideen zu Anpassungsstrategien durch Diskussionsformate mit politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und Verbänden. Die Einbettung von evidenzbasierter Politikberatung durch makroökonomische Modellierung wurde von allen Gesprächspartnerinnen und -partnern als wichtiges Instrument für fundierte politische Entscheidungen anerkannt und sollte daher in Zukunft weiter gestärkt werden.

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Kontakt

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Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

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