05.11.2022

Unterstützung für grünere Finanzsysteme

Mann geht die Trepper eines Kraftwerks hoch

Mit dem Engagement in einer neuen Initiative baut die IKI die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit in der NDC Partnerschaft weiter aus.

Die Auswirkungen des Klimawandels bergen für den Finanzsektor erhebliche Risiken. Gleichzeitig bietet der Finanzsektor viele Möglichkeiten, um Gelder für Klimaschutz und Klimaanpassung zu mobilisieren. Gemeinsam mit der NDC Partnerschaft unterstützt die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) Zentralbanken und andere Finanzinstitutionen darin, solche Klimarisiken zu identifizieren, sie in ihre regulatorischen Rahmen zu integrieren und darüber hinaus klimafreundliche Investitionen zu mobilisieren.

Diese Unterstützung erfolgt im Rahmen einer neuen Initiative der NDC Partnerschaft: „Readiness Support for Greening Central Banks“. Sie wurde im November 2021 während der 26. Weltklimakonferenz in Glasgow (COP 26) vorgestellt, und mit ihr reagiert die NDC Partnerschaft auf den wachsenden Bedarf, Akteure und Akteurinnen des Finanz- und Privatsektors stärker in die Finanzierung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen einzubinden.

Die IKI hat gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EIB) das Greening-Financial-Systems-Programm ins Leben gerufen, das mit einem Finanzierungsvolumen von 20 Millionen Euro zur Initiative beiträgt. Es unterstützt Finanzakteure und -akteurinnen, bestehende Regulierungsmaßnahmen zu nutzen, um Finanzströme in ökologisch-nachhaltige Investitionen zu leiten.

Mit dieser Unterstützung baut die IKI auf eine umfangreiche Zusammenarbeit mit der NDC Partnerschaft auf, die seit der Gründung im Jahr 2016 stetig gefestigt und erweitert wird.

Eine Partnerschaft zur globalen Umsetzung der nationalen Klimabeiträge

Die national festgelegten Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) bilden das Herzstück des Pariser Klimaschutzabkommens. Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer legen darin ihre Ziele für die Minderung von Treibhausgasemissionen und die Anpassung an den Klimawandel fest. Die bisherigen NDCs reichen jedoch nicht aus, um den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um die NDCs in Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen und den Entwicklungszielen der Agenda 2030 voranzubringen, hat die deutsche Bundesregierung 2016 gemeinsam mit internationalen Partnern eine globale Partnerschaft zur Umsetzung der nationalen Klimabeiträge gegründet: die NDC Partnerschaft.

Die NDC Partnerschaft ist die wichtigste globale Initiative, um Unterstützung für die Umsetzung und Weiterentwicklung der nationalen Klimabeiträge in Entwicklungs- und Schwellenländern weltweit zu koordinieren. Sie ist außerdem ein Forum für den klimapolitischen Austausch zwischen Regierungen und internationalen Organisationen. Die Bundesregierung ist seit der Gründung Mitglied und Förderin der Initiative.

Wie die Mitglieder der NDC Partnerschaft zusammenarbeiten

Die NDC Partnerschaft hat mehr als 200 Mitglieder, darunter 119 Staaten und über 80 internationale Organisationen und Entwicklungsbanken. Im Rahmen der Partnerschaft werden konkrete, klimarelevante Unterstützungsanfragen von Entwicklungs- und Schwellenländern mit Angeboten von Industrieländern und internationalen Organisationen zusammengebracht. Das stärkt finanzielle Ressourcen und fachliche Kompetenzen für eine effektive Umsetzung der Klimaziele, insbesondere in Entwicklungsländern, die in diesem Bereich weniger Unterstützung erhalten als Nicht-Entwicklungsländer.

Konkrete Unterstützung in Partnerländern

75 Entwicklungsländer arbeiten mit der NDC Partnerschaft zusammen, um ihre nationalen Klimabeiträge umzusetzen. In diesen sogenannten Länderprozessen wird nicht nur die internationale Zusammenarbeit gefördert. Auch auf nationaler Ebene werden verschiedene Ministerien und Behörden in einem Dialog zusammengebracht, damit beispielsweise nicht nur Umweltministerien Klimaschutz und Klimaanpassung gestalten, sondern auch Verkehrs-, Energie- oder Finanzministerien.

Neben der laufenden Koordinierung von Unterstützungsanfragen und -angeboten wirkt die NDC Partnerschaft auch über Initiativen, um Partnerländer zeitlich begrenzt und thematisch fokussiert zu fördern. Neben dem Finanzsektor und der Initiative „Readiness Support for Greening Central Banks“, richtete sich dies bisher mit dem „Climate Action Enhancement Package“ (CAEP) auf die Aktualisierung der NDCs im Vorfeld zur COP26 in Glasgow und mit der „Economic Advisory Initiative“ auf die Unterstützung einer grünen wirtschaftlichen Erholung im Zuge der Covid-19-Pandemie.

IKI-Zusammenarbeit mit der NDC Partnerschaft

Die IKI unterstützt Länderanfragen über bereits laufende Projekte, die zusätzliche Aufgaben übernehmen, und bringt sich darüber hinaus in Initiativen der NDC Partnerschaft ein. Im Rahmen des CAEP unterstützte die IKI 21 Partnerländer dabei, ihre Klimaziele zu überarbeiten und ambitionierter zu gestalten, darunter auch Costa Rica und Namibia.

Costa Rica legte 2020 ein ambitionierteres NDC mit dem langfristigen Ziel vor, bis 2050 treibhausgasneutral zu sein. Das Land setzt unter anderem auf Naturbasierte Lösungsansätze (Nature-based Solutions, NbS), wobei intakte Ökosysteme und biologische Vielfalt die Grundlage für die Anpassung an Folgen des Klimawandels bilden. Die IKI hat für die Einbindung dieser Ansätze in das NDC technische Expertise im Rahmen des CAEP bereitgestellt.

Als Teil der im Juni 2020 gestarteten „Economic Advisory Initiative“ förderte die IKI den Einsatz von Beraterinnen und Beratern in Finanz- und Planungsministerien von acht Partnerländern. Sie unterstützten dort die Erstellung von klimasensiblen und nachhaltigen Konjunkturpaketen.

So unterstützt beispielsweise in Ruanda die Beraterin Louise Brown das Ministerium für Finanzen und Wirtschaftsplanung darin, Ambitionen zur Anpassung an den Klimawandel und Covid-19-Konjunturprogramme besser aufeinander abzustimmen – und die notwendigen Ressourcen dafür zu mobilisieren.

In Kolumbien erarbeitete die Beraterin Mónica Parra Empfehlungen für Naturbasierte Lösungsansätze, grünen Wasserstoff und ein nachhaltiges Verkehrswesen als Teil von Green Recovery Strategien.

Die neue Initiative „Readiness Support for Greening Central Banks“ ergänzt das Portfolio der NDC Partnerschaft nun mit einem weiteren wichtigen Aspekt. Die IKI-Unterstützung wird in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle dabei spielen, um die Transformation zu einer kohlenstoffarmen Zukunft zu gestalten und die Zusammenarbeit mit der NDC Partnerschaft weiterhin auszubauen.

Der Link wurde in die Zwischenablage kopiert

Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

NDC Partnerschaft

Icon der NDC Partnerschaft

Weitere Informationen gibt es auf der Website der NDC Partnerschaft.

Die Economic Advisory Initiative

Kreuzung im indischen Pune

Mit dem Einsatz von Beraterinnen und Beratern unterstützt die IKI ihre Partnerländer in der Corona-Krise darin, wirtschaftliche Konjunkturmaßnahmen mit Klima- und Biodiversitätszielen zu vereinen.

Mehr erfahren …

Interviews mit Economic Advisors

Climate Action Enhancement Package

Weitere Informationen über das Climate Action Enhancement Package (CAEP).

Mehr lesen…

Meldungen zum Projekt

Vier Personen auf einer Bühne.
22.03.2024

Europäische Investitionsbank und Bank of Kigali wollen Mittel für die Klimafinanzierung mobilisieren

weiterlesen
Bild einer Besprechung zum Thema Greening Central Banks
05.03.2024

Greening Central Banks für eine wirksame Durchführung von NDCs und eine nachhaltige Entwicklung

weiterlesen
11.12.2023

Förderung von Klimafinanzierungsinitiativen in Kenia

weiterlesen
Halle auf der COP26
08.11.2021

Greening Financial Systems

weiterlesen