Privatinvestitionen hebeln
Ein Fokus der Arbeit der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) im Jahr 2024 lag auf der Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation – einem übergreifendem Schwerpunkt aus der IKI-Strategie bis 2030.
Die geschätzten Bedarfe für den weltweiten Übergang zu einer treibhausgasneutralen Welt von vier bis acht Billionen US-Dollar machen jedoch deutlich, dass neben der öffentlichen Finanzierung eine Steigerung privater Mittel entscheidend ist.
Deshalb lag im Jahr 2024 ein Schwerpunkt der IKI-Arbeit erneut darin, finanzpolitische Rahmenbedingungen in den Partnerländern zu verbessern, um höhere Investitionen in klima- und biodiversitätsfreundliche Wirtschaftszweige zu ermöglichen. Gleichzeitig wurden durch gezielten Einsatz von IKI-Mitteln zur Risikominderung von Investitionen private Mittel über die IKI in allen Förderbereichen gehebelt. Dies bietet auch Chancen für deutsche Unternehmen, die in IKI-Partnerländern investieren wollen.
Durch verschiedene Projekte förderte die IKI klimaresiliente Finanzsysteme und die Umlenkung von Finanzflüssen. So verlängerte die IKI beispielsweise Ende 2024 das Projekt „Greening the Financial System“ und stockte die Finanzierung mit weiteren zehn Millionen Euro auf. Das Projekt unterstützt Zentralbanken und Aufsichtsbehörden dabei, klimabezogene Risiken besser zu berücksichtigen und die ihnen zur Verfügung stehenden regulatorischen Maßnahmen zu nutzen, um eine Verlagerung der gesamten Finanzströme zu unterstützen.

Ein wichtiges Werkzeug zur Mobilisierung von privaten Investitionen in Klima- und Biodiversitätsmaßnahmen ist Blended Finance, eine gemischte Finanzierung aus privaten und öffentlichen Mitteln. Eine IKI-Förderung mit Leuchtturmcharakter ist das Projekt „30 by 30 Zero“ in Zusammenarbeit mit der Internationalen Finanz-Corporation (IFC), in dem im Mai 2024 eine Blended-Finance-Maßnahme zur Kreditvergabe für umweltfreundliche Gebäude in Südafrika umgesetzt wurde. Darüber hinaus leistete die IKI Ende 2024 eine Einzahlung in Höhe von 26 Millionen Euro für den „IKI-LAC Climate Private Sector Mobilisation Fund“ der IDB Invest, um private Investitionen in klimaneutrale Technologien in Lateinamerika zu mobilisieren. Eine zweite Tranche ist für das Jahr 2025 vorgesehen.
Da insbesondere Klimaanpassungsmaßnahmen stark unterfinanziert sind, fördert die IKI seit 2024 das Projekt „Inclusive Green Finance in Asia-Pacific“ in ausgewählten Ländern Südostasiens und Ozeaniens, das zusammen mit lokalen Anbietern grüne Finanzprodukte und einen Finanzierungsmechanismus zur Hebelung privater Finanzierung entwickelt. Die Fördersumme beträgt rund 20 Millionen Euro.
Die IKI unterstützte im Jahr 2024 außerdem erstmalig das Themenfeld „Naturkapital“ des Multi-Geber-Fonds „High Impact Partnership on Climate Action“ (HIPCA) der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung und damit die Entwicklung bankfähiger Investitionsmöglichkeiten für den Schutz der biologischen Vielfalt. Die IKI-Förderung beträgt acht Millionen Euro.
Die Hebelung privater Investitionen spielte auch im Rahmen von Netzwerkveranstaltungen mit IKI-Durchführungsorganisationen auf der Nebenorgantagung der Klimarahmenkonvention (Subsidiary Bodies, SB) in Bonn sowie auf der COP29 eine entscheidende Rolle.
Auch in Zukunft bleibt die Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation ein wichtiger Baustein der IKI-Arbeit. Aus diesem Grund suchte die IKI in ihrem Themencall 2024 in gleich drei Themenschwerpunkten in diesem Bereich nach zukunftsweisenden Ideen.
Fördermittel
sagte die IKI im Jahr 2024 für Projekte zu, die die Finanzierung der sozialökologischen Transformation unterstützen.
Projektüberblick 2024
IKI-Jahresbericht 2024
Dieser Beitrag ist Teil des IKI-Jahresberichts 2024.
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