Resilienz stärken, Wasserressourcen sichern, ökosystembasierte Lösungen fördern

Ein Fokus der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) lag im Jahr 2024 darin, von den Folgen des Klimawandels besonders gefährdete Länder zu unterstützen.

Eine Luftaufnahme zeigt ein kleines, langes Boot mit zwei Menschen, das durch dunkles Wasser fährt und eine leichte Bugwelle hinterlässt. Das Boot transportiert frisches Grün, möglicherweise Pflanzen oder Waren. Im Wasser befinden sich lange, schräg verlaufende Holzbarrieren, die in einer Zickzack-Formation angeordnet sind – vermutlich traditionelle Fischzäune. Das Bild hat eine dramatische Schwarz-Weiß-Ästhetik, wobei nur das Boot und sein grüner Inhalt farbig sind.

Die Anpassung an den Klimawandel wird unter anderem angesichts häufiger Extremwetterereignisse immer wichtiger. Die IKI unterstützt besonders gefährdete Länder und Regionen im Förderbereich „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“.

Ökosystembasierte Anpassung

Ein Schwerpunkt liegt auf ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen (Ecosystem-based Adaptation, EbA). Im Jahr 2024 startete der von der IKI unterstützte Global EbA Fund seinen siebten Förderaufruf. Gesucht wurden Infrastrukturprojekte, die natürliche und bauliche Anpassungsmaßnahmen (grün-graue Infrastrukturen) vorantreiben. Über das Projekt zur Unterstützung des Global EbA Fund fördert die IKI zudem das von ihr ins Leben gerufene Umsetzungsnetzwerk „Friends of EbA“ (FEBA). Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf 40 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis Mitte 2028.

Eine Gruppe von Frauen sitzt im Freien am Ufer und verarbeitet große Mengen geernteter Meeresalgen. Eine Frau mit roter Kappe hält Algen in die Luft, während andere auf niedrigen Hockern oder direkt auf dem Boden sitzen und das Material sortieren. Im Hintergrund sind ein blaues Boot, das Meer und eine bergige Landschaft zu sehen. Die Frauen tragen einfache, bequeme Kleidung, einige mit Hüten oder Kopftüchern als Sonnenschutz.
Die lokale Gemeinschaft in der Cabalian Bay, Philippinen, pflanzt Seegras an, um das Ökosystem vor Ort zu verbessern. Gleichzeitig bietet das Seegras eine neue Heimat für Muscheln, die eine neue Einkommensquelle für die Menschen bedeuten. Zudem befestigen die Wurzeln der Seegraspflanzen den Boden in der Bucht.

Die IKI unterstützt außerdem die EbA-Fazilität, die finanzielle Mittel für Projekte in kleinen Inselentwicklungsländern (Small Island Developing States, SIDS) der Karibik bereitstellt. Bisher wurden 34 Projekte in elf Ländern gefördert. Mit einem fünften Förderaufruf Ende 2024 sollen weitere sechs bis zehn Projekte hinzukommen. Bis 2030 stehen insgesamt 55 Millionen Euro zur Verfügung.

Darüber hinaus zahlte Deutschland über die IKI weitere 60 Millionen Euro in den Anpassungsfonds ein. Der Anpassungsfonds unterstützt die am stärksten durch die Klimakrise gefährdeten Länder dabei, sich auf die Folgen der globalen Erwärmung einzustellen und künftige Klimaschäden durch vorausschauendes Handeln zu vermeiden. Deutschland leistet damit als größter Geber einen signifikanten Beitrag zur Finanzierung von Anpassung an den Klimawandel und damit auch für globale Resilienz und Stabilität.

Sicherung von Wasserressourcen

Ein wichtiger Ansatz zur Minderung der Folgen des Klimawandels ist die Vorhersage extremer Wetterereignisse. 2024 endete ein Leuchtturmprojekt der IKI in diesem Bereich. Es ermöglichte unter anderem langfristige und präzise Monsunvorhersagen in Indien sowie exakte Niederschlagsmessungen im peruanischen Hochland – mit positiven Auswirkungen auf die Landwirtschaft in beiden Regionen.

Wasser bleibt auch in Zukunft ein zentrales Thema der IKI. 2024 startete ein Projekt in der Demokratischen Republik Kongo, das evidenzbasierte Entscheidungen entlang des Wasser-Energie-Ökosystem-Nexus unterstützt. In Papua-Neuguinea und den Salomonen wurde in der Vorbereitungsphase eines Projekts zu klimaresilienter Wasserversorgung ein umfassender Vorschlag für die Projektdurchführungsphase erarbeitet. Ebenfalls 2024 begann ein Projekt, das das BMUV bei globalen Wasserprozessen unterstützt und unter anderem die Umsetzung der UN-systemweiten Strategie für Wasser und Sanitärversorgung (UN SWS) voranbringt. In Peru ging ein 2023 gestartetes Projekt zu multisektoraler Wasserressourcenplanung in die Umsetzung. Die Gesamtfördersumme dieser Projekte liegt bei bis zu 44,9 Millionen Euro.

Im Jahr 2024 suchte die IKI zudem in zwei Calls weitere Wasser-Anpassungsprojekte. Beim Themencall 2024 gab es den Themenschwerpunkt „Erhöhte Klimaresilienz durch den Schutz vulnerabler Wassereinzugsgebiete in Südamerika“. Im Ländercall Brasilien wurde ein Projekt zur Anpassung an negative Klimaauswirkungen durch integrative, wassersensible Stadtentwicklung damit beauftragt, einen ausführlichen Projektvorschlag zu erarbeiten.

Resilienz und Sicherheit

Im neu priorisierten Handlungsfeld „Resilienz und Sicherheit stärken“ leistete die IKI 2024 erstmals einen Beitrag von drei Millionen Euro zum Climate Action Account des Central Emergency Response Funds (CERF). Der CERF ist das weltweit wichtigste Finanzierungsinstrument für humanitäre Hilfe. Mit dem Climate Action Account unterstützt der CERF besonders gefährdete Gemeinschaften, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, aber am stärksten betroffen sind, und trägt zu den globalen Bemühungen bei, klimabedingte Notsituationen abzumildern und zu bewältigen.

Die IKI baut ihre Arbeit in diesem Handlungsfeld auch zukünftig aus und suchte im Themencall 2024 Projektideen für den Themenschwerpunkt „Stärkung der Klimaresilienz zur Konfliktprävention und Friedenssicherung“.

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IKI-Projekte

sagte die IKI im Jahr 2024 für Projekte zu, die an der Anpassung an die Folgen des Klimawandels arbeiten.

Projektüberblick 2024

IKI-Jahresbericht 2024

Dieser Beitrag ist Teil des IKI-Jahresberichts 2024.

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