Deutsch-Chinesische Kooperation zu Emissionshandel, Marktmechanismen und Minderung industriebedingter N2O-Emissionen

Ein funktionierender Emissionshandel (ETS) ist ein effektives marktwirtschaftliches Instrument, um das Klima zu schützen. China führte Ende 2017 das weltweit größte ETS ein. Das Projekt unterstützte die Regierung bei der Einführung und Verfeinerung des ETS durch Beratung und Schulungen. Die rechtlich-institutionellen Rahmenbedingungen standen dabei im Vordergrund. Außerdem wurden privatwirtschaftliche Teilnehmende am ETS zu praktischen Fragen der Umsetzung geschult. Darüber hinaus unterstützte das Projekt die Planung und Umsetzung von Maßnahmen für eine nachhaltige Reduzierung von N2O-Emissionen aus der industriellen Produktion von Salpetersäure, Adipinsäure und Caprolactam. Der Ansatz umfasste Beratung, Studien und Wissensaustausch zu politischen Instrumenten und Minderungstechnik und zu einem robusten MRV-System. Minderungspotenziale industriebedingter N2O-Emissionen sind bisher nicht in Chinas Klimazielen enthalten und bieten eine Grundlage zur Steigerung des Ambitionsniveaus.

Projektdaten

Länder
China
IKI Förderung
8.500.000,00 €
Laufzeit
07/2012 bis 04/2023
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Politischer Partner
  • Ministry of Ecology and Environment - China
  • National Center for Climate Change Strategy and International Cooperation (NCSC) - China
Durchführungspartner
  • Ministry of Ecology and Environment - China
  • National Center for Climate Change Strategy and International Cooperation (NCSC) - China

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt ist abgeschlossen.
  • In China entsteht das weltweit größte Emissionshandelssystem (ETS). Im Februar 2021 trat die gesetzliche Grundlage in Kraft. Das System ist in der Anfangsphase auf den Energiesektor beschränkt und reguliert rund 4,5 Gigatonnen CO2. Zukünftig sollen schrittweise weitere Industriesektoren und die zivile Luftfahrt einbezogen werden. Die deutsche Bundesregierung unterstützt diese Entwicklung seit 2012 über die Internationale Klimaschutzinitiative.
  • Am 06.05.2022 richtete das Vorhaben gemeinsam mit dem National Center for Climate Change Strategy and International Cooperation (NCSC) einen Workshop zur Aktualisierung der Emissionsfaktoren regionaler Stromnetze in China aus. Der Workshop diente dem Abschluss einer Studie für das Ministerium für Ökologie und Umwelt (MEE) zur Aktualisierung der Emissionsfaktoren für Offset-Zertifikate. Es nahmen Fachleuten der Tsinghua-Universität, des China Environmental United Center, der China Classification Society, des China Electricity Council und des Energy Research Institute teil.
  • Am 13.07.2021 richtete das Projekt gemeinsam mit der Tsinghua-Universität und adelphi einen Workshop zum geplanten europäischen CO2-Grenzausgleich (EU-CBAM) und den Auswirkungen auf China aus. Als Grundlage der Diskussionen diente das Papier „The EU carbon border adjustment mechanism (CBAM) and China – Unpacking options on policy design, potential responses, and possible impacts“ (Link).
  • Gemeinsam mit der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) und der China Hubei Carbon Emission Exchange (CHEEX) richtete das Projekt am 19.06.2020 einen virtuellen Workshop zu konzeptionellen Fragestellungen für den Aufbau und Betrieb eines Emissionshandelsregisters aus. Die CHEEX ist für das zentrale Register des nationalen ETS in China verantwortlich. Das Register ist ein wesentlicher Bestandteil des Emissionshandels und gibt darüber Auskunft, wer im Besitz welcher Emissionszertifikate ist.
  • Das Ministerium für Ökologie und Umwelt (MEE) veranstaltete vom 23.10. bis zum 18.12.2019 eine landesweite Trainingsreihe zum nationalen ETS. Insgesamt fanden 17 Trainings in 15 Städten Chinas statt, an denen mehr als 4.400 Mitarbeitende aus der lokalen Verwaltung und von Energieerzeugern teilnahmen. Die Organisation der Veranstaltungen wurde vom National Center for Climate Change Strategy and International Cooperation (NCSC) koordiniert und vom Projekt sowohl finanziell als auch durch eigene Vorträge unterstützt. Die Trainingsreihe war die bisher umfassendste Kapazitätsaufbaumaßnahme dieser Art und ein wichtiger Meilenstein für den Aufbau des nationalen ETS vor dem Start der ersten Verpflichtungsperiode.
  • Zur Vorbereitung auf die Einführung des nationalen ETS führte das Projekt gemeinsam mit dem NCSC im November 2018 zwei regionale ETS-Trainings in Zhengzhou und Wuhan für Mitarbeitenden der Provinzverwaltung durch. Trainingsschwerpunkt war die Verwendung von Überwachungsplänen für die Messung und Berichterstattung von Emissionen aus dem Energiesektor, wie sie auch im Emissionshandelssystem der Europäischen Union Anwendung finden. Die beiden Trainings bildeten den Abschluss einer insgesamt sechsteiligen Trainingsreihe, bei der 2018 mehr als 230 Vertreterinnen und Vertreter lokaler Regierungen und Behörden sowie nachgeordneten Institutionen zum nationalen ETS geschult wurden.

Letzte Aktualisierung:
04/2024

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