09.05.2022

IKI-Schnittstellen-Workshop China 2022

Globusausschnitt zeigt China

IKI-Projekte unterstützen China auf seinem Weg zu einer grünen Entwicklung.

Das Land ist ein wichtiger Akteur in den Themenfeldern Klimawandel und Biodiversitätsschutz, denn: Es ist nicht nur eines von 12 Mega-Biodiversitätsländern, sondern derzeit auch das Land mit den höchsten absoluten CO2-Emissionen. 

Klimaschutz und Biodiversität verbinden

Im März fand der IKI-Schnittstellen-Workshop 2022 in China statt, der sich mit den grundlegenden Verbindungen zwischen dem Biodiversitäts- und dem Klimaschutz befasste. Dieser Workshop, an dem Vertreterinnen und Vertreter von 26 IKI-Projekten aus 15 Durchführungsorganisationen teilnahmen, wurde vom IKI Projekt „Deutsch-Chinesischen Kooperation zu Klimawandel – Klimapartnerschaft“ organisiert, das als Schnittstelle für IKI-Projekte in China fungiert. Der jährlich stattfindende Workshop soll den Dialog zwischen den IKI-Projekten in China und den Austausch über aktuelle Themen in den Bereichen Klimaschutz und Biodiversität fördern. Während der hybriden Veranstaltung diskutierten die Teilnehmenden die Erkenntnisse und Herausforderungen ihrer Projektaktivitäten und identifizierten Synergien in ihrer Arbeit. 

Der wirtschaftliche Aufschwung im Jahr 2021 hat sowohl in China als auch in Deutschland zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen geführt, was ein deutliches Zeichen für das langsame Tempo der Klimaschutzmaßnahmen in beiden Ländern ist. Die fünfzehnte Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD COP 15), deren Gastgeber China ist, wird voraussichtlich in der Formulierung und Übernahme eines neuen globalen Biodiversitätsrahmens (GBF) für die Zeit nach 2020 gipfeln. Da der Biodiversitäts- und Naturschutz in China immer mehr an Bedeutung gewinnen, werden biodiversitätsbezogene Themen zunehmend auch in sektorübergreifenden Diskussionen behandelt. 

Aktualisierung der NDCs Chinas

Einer der wichtigsten Punkte auf der diesjährigen Agenda war die Umsetzung der national bestimmten Klimaschutzbeiträge (NDCs) und die Frage, wie diese mit dem Biodiversitätsschutz in Einklang gebracht werden kann. Betrachtet man Chinas aktualisierte NDCs und ihre Umsetzung in nationalen Strategien, so geht das Land davon aus, vor 2030 einen Höhepunkt in den CO2-Emissionen zu verzeichnen und vor dem Jahr 2060 kohlenstoffneutral zu sein. Um die NDC-Ziele in einer nationalen Strategie umzusetzen, hat China einen politischen „1+N“-Rahmen für den Kohlenstoff-Spitzenwert und die Kohlenstoffneutralität verabschiedet. Die „1“ bezieht sich auf den langfristigen Ansatz zur Bekämpfung des Klimawandels, während sich das „N“ auf Lösungen bezieht, um den Spitzenwert der Kohlenstoffemissionen bis 2030 zu erreichen. 

Diskussion beim IKI-Schnittstellenworkshop 2022 in China. Foto: GIZ China

Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops lag auf der Entwicklung naturbasierter Ansätze zur Lösung der Klima- und Biodiversitätskrise. Vor diesem Hintergrund wurde über die Entwicklung ökosystembasierter Ansätze für die Anpassung an den Klimawandel, die Schaffung lokaler Netzwerke für den Biodiversitätsschutz zwischen Bäuerinnen und Bauern auf Gemeinschaftsebene sowie die Einrichtung lokaler Praxisgemeinschaften für naturbasierte Lösungen diskutiert.

Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war die Rolle der Finanzierung. Mitarbeitende aus grünen Infrastrukturprojekten tauschten sich über ihre Erfahrungen in Bezug auf Investitionen in eine kohlenstoffarme Infrastruktur und die Entwicklung von Strategien für nachhaltige Energie aus. Finanzströme wirken sich sowohl auf das Klima als auch auf die biologische Vielfalt aus. Die Entscheidungsträgerinnen und -träger brauchen Unterstützung bei der Förderung ganzheitlicher Finanzprojekte, welche die finanziellen Auswirkungen auf beide Bereiche berücksichtigen. 

Die Klimakrise kann nicht gelöst werden, ohne gleichzeitig den Verlust der biologischen Vielfalt anzugehen. In China wie auch im Rest der Welt müssen die weitreichenden Aspekte der Biodiversität und des Klimawandels in den Mittelpunkt gestellt werden. Dazu ist es notwendig, das gegenseitige Verständnis durch Kooperation und Koordination zu stärken, um eine effektive und ehrgeizige Umsetzung zu erreichen. 

Zu diesem Ziel haben sich die Vertreterinnen und Vertreter aller Projekte, die an dem Workshop teilnahmen, ausdrücklich verpflichtet. 

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