Lokale Gastronomie: Zutat für nachhaltigen Tourismus
Zusammen mit seinen Partnern hat WWF-Philippines ein Projekt zur Förderung von nachhaltigen Produktions- und Konsumweisen in Seda Vertis North, Quezon, gestartet.
Die philippinische Gastronomie hat sich zu einem wichtigen Faktor für die wachsende Tourismusbranche des Landes entwickelt. „Gastronomische Highlights sind eine echte Touristenattraktion und hier auf den Philippinen ganzjährig erhältlich“, so Ryan Sebastian, Tourism Operations Officer im Tourismusministerium.
Doch die Branche verkauft nicht nur große Mengen an Speisen und Getränken, sondern ist gleichzeitig dafür verantwortlich, dass ein Großteil der Nahrungsmittel nicht auf dem Esstisch landet, sondern verschwendet wird. So wandern auf den Philippinen jedes Jahr bis zu 308.000 Tonnen Reis in den Abfall. Diese Zahl ist nicht zuletzt deshalb so alarmierend, weil gleichzeitig im ersten Quartal 2017 2,7 Millionen Familien auf den Philippinen nicht genug zu essen hatten. „Laut einem Bericht der Welternährungsorganisation verschwenden wir ein Drittel der Nahrungsmittel, die wir jedes Jahr erzeugen. Da auch bei der Nahrungsmittelproduktion Treibhausgase entstehen, bedeutet dies, dass ein Großteil der dabei anfallenden schädlichen Emissionen für nichts und wieder nichts in die Atmosphäre gelangt und zum Klimawandel beitragen,“ erklärt Romell Antonio Cuenca, zweiter Sekretär und stellvertretender geschäftsführender Direktor der Kommission Klimawandel.
WWF-Philippines arbeitet mit Konsumenten, der Regierung, den Medien und der Gastronomie zusammen, um für mehr Nachhaltigkeit bei der Produktion und dem Verzehr von Nahrungsmitteln zu sorgen. Sowohl die Zubereitung von Speisen in Restaurants als auch ein verantwortungsvolles Konsumverhalten der Gäste bieten Potenzial für positive Veränderungen. Deshalb hat das Projekt The Sustainable Diner: A Key Ingredient for Sustainable Tourism (Bewusst genießen: eine wichtige Zutat für nachhaltigen Tourismus) wichtige Stakeholder zusammengeführt und eine Plattform gegründet, auf der die Akteure ihre Sichtweisen und Ideen zur ökologischen Umgestaltung der Branche austauschen können.
Das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des deutschen Bundesumweltministeriums (BMUB) geförderte Sustainable Diner-Projekt ist Partnerschaften mit den drei Städten Quezon, Tagaytay und Cebu eingegangen, um das Bewusstsein für die Bedeutung verantwortungsvoller Produktions- und Konsumweisen bei Gastronomen und ihren Gästen zu schärfen. „Mit Unterstützung der Regierung und unserer Medienpartner wollen wir einen konstruktiven Dialog führen und gemeinsam Veränderungen umsetzen, um die Gastronomie nachhaltiger zu gestalten,“ sagt Joel Palma, President und CEO von WWF-Philippines.
Die Partner von staatlicher Seite und aus dem Gaststättengewerbe haben das Anliegen von WWF-Philippines aufgegriffen und wollen ihrerseits die Gäste für nachhaltige Konsumweisen gewinnen: „Wenn die Menschen Restaurants besuchen, die auf eine nachhaltige Produktion setzen, oder wenn sie nur Gerichte mit Zutaten aus lokaler Produktion bestellen so wie ein Fischer, der nachhaltige Fischerei betreibt , wird der Markt natürlich reagieren und sich wandeln. Die Gastronomie wird stets das bieten, was die Kunden wünschen,“ so Bernadette Romulo-Puyat, Staatsekretärin für Verwaltung, Agrarwirtschaft, Marketing und Regionalentwicklung im Landwirtschaftsministerium.
WWF-Philippines ist davon überzeugt: Durch die Zusammenarbeit mit Organisationen und engagierten Bürgern sowie den Aufbau von Partnerschaften kann es gelingen, der Verschwendung von Nahrungsmitteln zu begegnen. Gleichzeitig fördert das Projekt das Wirtschaftswachstum und schützt die natürlichen Ressourcen – diese sind die Voraussetzung dafür, dass die Menschen auch morgen genug zu essen haben.
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