NDC-Aktualisierung: Verbesserter Klimaschutz im Verkehrssektor notwendig

2020 reichen die Vertragsstaaten ihre aktualisierten NDCs ein. Ein IKI-Projekt gibt sechs Empfehlungen, wie im Verkehrssektor eine Ambitionssteigerung gelingen kann.
Im Pariser Klimaschutzabkommen haben sich 187 Länder zu wirkungsvollen Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet. 2020 sollen die Vertragsstaaten ihre überarbeiteten NDCs vorlegen. Damit bietet sich die Chance, ambitioniertere Klimaschutzziele festzuschreiben und Strategien zu entwickeln, die ehrgeizig genug sind, um einen gefährlichen Klimawandel abzuwenden.
Vor allem der Verkehrssektor gibt nach wie vor Anlass zu großer Sorge. So steigen die Fahrzeugemissionen in den meisten Ländern weiter an, und vielen politischen und staatlichen Akteuren fällt es nach wie vor schwer, die Informationen zu finden, die für die Überführung ihrer Pläne in konkrete Maßnahmen erforderlich sind. Ohne schnelle und ehrgeizige Maßnahmen zur Umgestaltung des Verkehrssektors wird sich das 1,5°C-Ziel nicht erreichen lassen.
Vor diesem Hintergrund hat das von der GIZ umgesetzte und von der Internationalen Klimaschutzinitiative geförderten Projekt „Förderung von Klimastrategien in Ländern mit schneller Motorisierung“ in dem Beitrag „Enhancing Climate Ambition in Transport“ wichtige Dokumente zusammengefasst, die zeigen, wie ambitioniertere Klimaschutzziele für den Verkehrssektor festgeschrieben werden können. In dem Papier werden aus der großen Menge an Daten und Informationen sechs klare Empfehlungen abgeleitet, die politischen Entscheidern dabei helfen sollen, die Möglichkeiten für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen besser einzuschätzen:
- Verschiebung des Mobilitätsparadigmas hin zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2050
- Sicherung der Resilienz von Transportsystemen
- Stärkung der Städte durch nationale Unterstützung
- Investitionen in nachhaltige Schienen- und Wasserwege sowie multimodale Knotenpunkte
- Verbesserung der Systemeffizienz im Bereich Fracht und Logistik
- Beschleunigung der Elektrifizierung des Verkehrssektors durch erneuerbare Energien
Diese Empfehlungen zeigen nicht nur Wege zur Verringerung der Treibhausgasemissionen auf, sondern gehen auch die verschiedenen Herausforderungen bei der nachhaltigen Entwicklung des Verkehrssektors an. Über die Bekämpfung des Klimawandels hinaus sollen die zur Umsetzung dieser sechs Empfehlungen durchzuführenden Maßnahmen dazu beitragen, die Luftverschmutzung, die Lärmbelastung und die Zahl und Länge von Staus zu verringern. Gleichzeitig tragen die Empfehlungen dazu bei, den Zugang zu Mobilitätslösungen, die Verkehrssicherheit und die Effizienz des Güterverkehrs zu verbessern.
Die Empfehlungen wurden im Rahmen von mehreren regionalen Peer-Learning-Workshops in Kolumbien und Kenia weiter konkretisiert, um Politikern und Beamten eine Grundlage für die Analyse von Chancen und Risiken zu bieten.
Zeit zu handeln
Die nächsten fünf Jahre werden für die Ausrichtung des Verkehrssektors auf das Ziel der Klimaneutralität entscheidend sein. Neben der Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes haben etliche Länder weltweit Monitoring- und Reporting-Systeme eingerichtet, um ihre Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität zu überwachen und darüber zu berichten. In den nächsten Jahren sind entschlossene Maßnahmen erforderlich, um die in den ersten NDCs eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen.
Angesichts des Umfangs der erforderlichen Veränderungen bedarf es einer politischen Gesamtstrategie, um Trends zu koordinieren, attraktive Alternativen zu nicht nachhaltigen Verkehrsträgern zu entwickeln und den Nutzen für das Klima und das menschliche Wohlergehen zu maximieren.
Daher bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheider bei der Ausarbeitung ihrer nächsten NDCs diese Empfehlungen beherzigen und ambitioniertere Klimaschutzziele für den Verkehrssektor festschreiben, damit das 1,5°C-Ziel doch noch erreicht werden kann.
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