Waldlandschaften wiederherstellen, Klima schützen, menschliches Wohlbefinden fördern

In Indien zeigt ein IKI-Projekt, dass die Wiederherstellung von Wäldern ein ganzheitlicher naturbasierter Ansatz ist, der über eine „ökologische Reparatur“ weit hinausgeht.
Angesichts der zunehmenden klimatischen Herausforderungen ist die Wiederherstellung von Waldlandschaften (Forest Landscape Restoration, FLR) eine leistungsstarke naturbasierte Lösung, die nicht nur die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen, sondern auch der Gemeinschaften stärkt, die von ihnen abhängen.
Das Projekt „Wiederherstellung, Erhalt und Schutz von Wäldern und Baumbeständen zur Umsetzung der nationalen Klimaschutzbeiträge in Indien“ (RECAP4NDC) setzt dieses Versprechen in die Tat um. RECAP4NDC ist eine gemeinsame Initiative der indischen und der deutschen Regierung im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) und wird derzeit in drei indischen Bundesstaaten durchgeführt: Gujarat, Maharashtra und Uttarakhand sowie in der nationalen Hauptstadtregion Delhi, die Delhi und die umliegenden 24 Distrikte in Rajasthan, Haryana und Uttar Pradesh umfasst. Bis 2029 sollen 150.000 Hektar Waldlandschaften wiederhergestellt werden.
Mehr als nur „ökologische Reparatur“
FLR geht über die ökologische Wiederherstellung hinaus - es geht um eine Veränderung der Art und Weise, wie wir mit sozio-ökologischen Systemen umgehen. Degradierte Landschaften sind anfälliger für klimabedingte Schocks wie Überschwemmungen, Erdrutsche und Dürreperioden. FLR mildert diese Risiken, indem es die Fähigkeit des Ökosystems, sich zu erholen, stärkt. Dazu gehören Ansätze wie natürliche Regeneration, Agroforstwirtschaft und die Wiederansiedlung einheimischer Arten, um die Kohlenstoffbindung zu fördern und gleichzeitig den Wasserrückhalt zu verbessern sowie die Bodenerosion zu verringern.
Der-Ansatz FLR betont die Bedeutung der Einbeziehung von Interessengruppen und des gegenseitigen Verständnisses von Kompromissen, um sicherzustellen, dass alle Interessen der Beteiligten berücksichtigt werden. Ziel ist es, den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nutzen für alle Beteiligten in der Landschaft zu steigern.

Die SPARC-Methode - Identifizierung von Landschaften für die Wiederherstellung
Um gezielte und nachhaltige Maßnahmen zu gewährleisten, hat RECAP4NDC eine innovative Methodik entwickelt, die als SPARC (Spatial Potential Assessment for Restoration and Conservation) bekannt ist und auf der Kombination von Geodaten und Fernerkundungsdaten mit einer mehrstufigen Validierung vor Ort und den Beiträgen der Interessengruppen beruht.
Mit der SPARC-Methode werden Landschaften ermittelt, die zwar geschädigt sind, aber noch das Potenzial zur Wiederherstellung haben. Sobald die Gebiete identifiziert sind, werden im Rahmen des Projekts spezielle Wiederherstellungspläne, erstellt, die den wichtigsten Interessengruppen vorgelegt werden. In diesen Berichten werden die aktuellen Landschaftsbedingungen bewertet, standortspezifische Wiederherstellungstechniken und Strategien zur Einbindung der Bevölkerung vorgeschlagen sowie detaillierte Finanzierungspläne dargelegt.
Es wird erwartet, dass die in diesen Berichten beschriebenen Maßnahmen zu messbaren Verbesserungen der biologischen Vielfalt, der Gesundheit des Ökosystems und des Klimaschutzes führen werden.
Gemeinsames Engagement für die Wiederherstellung von Waldlandschaften
Das Projekt RECAP4NDC ist sich bewusst, dass die Wiederherstellung kein einmaliges Ereignis ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der ständige Aufmerksamkeit und kontinuierliches Engagement erfordert. Eine erfolgreiche Wiederherstellung braucht zudem starke institutionelle und kommunale Kompetenzen, die die Grundlage für die Umsetzung von Wiederherstellungsmaßnahmen bilden.
Das Projekt konzentriert sich daher auf die Entwicklung der Kenntnisse und Fähigkeiten der staatlichen Forstbehörden, anderer beteiligter Behörden (Landwirtschaft, Gartenbau, Ökotourismus usw.), des Privatsektors, zivilgesellschaftlicher Organisationen und lokaler Gemeinschaften. Die Schulungsprogramme für Forstbeamte konzentrieren sich auf moderne Wiederherstellungsansätze und Überwachungsrahmen, während die lokalen Gemeinschaften Instrumente kennenlernen und Unterstützung für die nachhaltige Bewirtschaftung von Landschaften erhalten.
Diese Ausrichtung auf den Aufbau von Kompetenzen stellt sicher, dass FLR nicht nur eine ökologische Intervention von oben nach unten ist, sondern ein gemeinsames Engagement von Regierungsbehörden, dem Privatsektor und den Akteuren an der Basis. Dadurch werden die lokale Verantwortlichkeit gefördert, die für den langfristigen Erfolg von Wiederherstellungsinitiativen entscheidend ist.
Naturbasierte Lösungen als ganzheitlicher Ansatz
RECAP4NDC zeigt, dass es bei der Wiederherstellung von Wäldern nicht nur um das Pflanzen von Bäumen geht, sondern auch um die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts, die Stärkung der Klimaresilienz und die Sicherung der Lebensgrundlagen.
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Die IKI-Strategie
Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.