Dekarbonisierung der Industrie vorantreiben
Über den Klimaclub trägt die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) dazu bei, Industrieprozesse weltweit klimafreundlich umzugestalten.
Die Dekarbonisierung der Industrie ist eine der wichtigsten globalen Minderungsmaßnahmen, um Treibhausgasneutralität zu erreichen. Bei der Umstellung auf klimafreundliche Produktionsprozesse hat Deutschland das Potenzial, mit seiner technologischen Innovationskraft und starken Industrie Lösungen zu entwickeln, die weltweit Maßstäbe setzen – für eine klimaneutrale und wettbewerbsfähige Wirtschaft.
Mit dem Klimaclub hat Deutschland gemeinsam mit wichtigen Partnern ein internationales Gremium geschaffen, das auf höchster Ebene zentrale Themen der Industriedekarbonisierung diskutiert. Das Ziel sind vergleichbare Klimaschutzvorgaben in den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern. Gerade Schwellenländer benötigen hierfür aber Unterstützung.
Dazu wurde mit Beiträgen der IKI gemeinsam mit der Organisation für industrielle Entwicklung der Vereinten Nationen (United Nations Industrial Development Organisation, UNIDO) im Laufe des Jahres 2024 ein neuer Mechanismus des Klimaclubs aufgebaut und zur COP29 offiziell gestartet: die Global Matchmaking Plattform (GMP). Mithilfe der Plattform können die Bedarfe von Schwellen- und Entwicklungsländern mit bestehenden und zusätzlichen Unterstützungsangeboten von Partnerländern und anderen internationalen Akteuren zusammengeführt werden. Mehrere Länder haben bereits ihr Interesse an der Plattform bekundet, und einige erste Pilotprojekte werden schon unter anderem mit Chile, Kolumbien, Indonesien, Kenia, Kambodscha und Marokko durchgeführt und aufgesetzt.
An die GMP knüpft der „Global Pledge for Industry Decarbonisation Assistance“ an. Der Pledge bündelt die Mittel, die Deutschland, das Vereinigte Königreich, Kanada und der Climate Investment Fund (CIF) für die Dekarbonisierung der Industrie in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verfügung stellen wollen. Das Gesamtvolumen des Pledge beträgt bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar.
Ungefähr 185 Millionen Euro des 210 Millionen Euro großen deutschen Anteils stammen dabei aus den Mitteln der IKI. Die IKI-Förderung setzt sich zusammen aus Einzahlungen in bestehende Fonds bei der Weltbank (Energy Sector Management Assistance Program, ESMAP), dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Climate Promise), UNIDO sowie aus bilateralen geplanten Projekten mit Industriefokus. So sucht die IKI mit dem auf der COP29 gestarteten Themencall 2024 nach Projektideen für die Skalierung von innovativen Finanzierungslösungen für die Dekarbonisierung von energieintensiven Industrien. Ebenfalls dazu zählt der IKI-Anteil für die Multigeberplattform Mitigation Action Facility, deren Industrie-Portfolio stetig wächst. Diese startete auf der COP29 ihren neuen Call, der das Thema Industrie erneut als einen von drei Schwerpunkten benennt.
Darüber hinaus fördert die IKI die Dekarbonisierung der Industrie mit großvolumigen Einzelprojekten. Aktuelle Beispiele sind ein Themenschwerpunkt zur Dekarbonisierung der Bau- und Grundstoffindustrie im Themencall 2023 (Call-Schluss 2024) und eine Projektskizze aus dem 2024 durchgeführten Ländercall Brasilien, mit der die Dekarbonisierung der Stahl- und Zementindustrie gefördert werden soll. Die einreichenden Durchführungsorganisationen wurden Ende 2024 aufgefordert, einen ausführlichen Projektvorschlag einzureichen. Hinzu kommen sechs Skizzen zur Dekarbonisierung von Schwer- und Leichtindustriesektoren, die 2024 im Rahmen der Mitigation Action Facility zur Projektvorbereitung ausgewählt wurden und in Brasilien, Indien, Südafrika, Türkei und Vietnam arbeiten. Mitigation Action Facility: Call for project 2025 (Englisch)
Fördergelder
sagte die IKI im Jahr 2024 für Projekte zu, die zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen.
Projektüberblick 2024
Gestartete Projekte
- Unterstützung der sozial gerechten Energiewende, Klimaresilienz und Ernährungssicherheit in Kolumbien durch die Einführung integrativer Photovoltaiksysteme für die Landwirtschaft (JET-AgriSOL)
- Unterstützung von Chinas Klimazielen durch eine ambitionierte grüne und kohlenstoffarme Energiewende
- Beschleunigung der Energiewende in Ägypten durch die Stilllegung fossil befeuerter Kraftwerke
- Partnerschaft für NET ZERO INDUSTRY: Nachhaltige nationale Transformationspfade zu einer klimaneutralen Industrie bis 2050
IKI-Jahresbericht 2024
Dieser Beitrag ist Teil des IKI-Jahresberichts 2024.
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