Unterstützung der nationalen Agenda für nachhaltige Stadtentwicklung in Brasilien (ANDUS)

In Brasilien schreiten Urbanisierungsprozesse schnell voran. Folgen sind starke soziale Disparitäten und Umweltprobleme. Das Projekt unterstützt föderale, bundesstaatliche und lokale Akteure dabei, Strategien zur integrierten Planung und zum Management nachhaltiger Stadtentwicklung umzusetzen. Neben Minderungs- und Anpassungsstrategien werden auch Stadt-Umlandbezüge sowie die Bedeutung intakter Ökosysteme als „grüne Dienstleister“ für Städte miteinbezogen. Bestehende Regelwerke und Instrumente werden verbessert, erweitert und in Pilotmaßnahmen getestet. Ansätze der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung werden in staatliche Strategien, Förderprogramme und Finanzierungslinien aufgenommen. Fortbildungs- und Verbreitungskonzepte sollen die Ansätze in Gemeinden und Gebietskörperschaften verankern. Über die deutsch-brasilianische Urbanisierungspartnerschaft werden zudem internationale Lern- und Austauschprozesse gefördert.

Projektdaten

Länder
Brasilien
IKI Förderung
7.300.000,00 €
Laufzeit
07/2017 bis 12/2025
Status
laufend
Durchführungs -organisation
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Politischer Partner
  • Ministry of Cities (MCidades) - Brazil
  • Ministry of Environment and Climate Change (MMA) - Brazil
Durchführungspartner
  • Ministry of Cities (MCidades) - Brazil
  • Ministry of Environment and Climate Change (MMA) - Brazil

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt ANDUS nutzt ein Mentoring- und Peer-Learning Konzept, um 15 lokale Akteur*innen in Brasilien zu unterstützen und zu vernetzen:
  • Mentoringprogramme:
    • “Kommunale Flächennutzungsplanung für Städte in Amazonien“: Gemeinsam mit dem Städteministerium (MCID) und dem Ministerium für Umwelt und Klimaschutz (MMA) wählte das Projekt die fünf Städte Belém, Brasiléia, Itapecuru Mirim, Palmas und Porto Velho aus. Diese Städte passten jeweils ein Planungsinstrument an ihren kommunalen Kontext im Amazonasgebiet an. In einer zweiten Phase erhielt die Stadt Itapecuru Mirim zusätzliche Unterstützung zur Implementierung
    • „Nachhaltiges Abfallmanagement“: Mit der Nationalen Schule für Öffentliche Verwaltung (ENAP) verbessern Städte den Müllabfuhrprozess, das Recycling und den Arbeitsschutz für Abfallarbeiter*innen: Beteiligte Städte: Pedra Branca do Amapari; Francisco Morato; Santiago; Konsortium mehrerer Gemeinden im Sertão dos Inhamuns; Campo Grande. In einer zweiten Phase wurde das Konsortium bei der Implementierung sowie mit einer Machbarkeitsstudie unterstützt.
    • “Schwarze Frauen für das Klima“: Gemeinsam mit der Abteilung für städtische Peripherien (informelle Siedlungen) des Städteministeriums MCID wurden fünf soziale Bewegungen aus Belém, Brasília, Belo Horizonte, São Paulo und João Pessoa ausgewählt, die sich für Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit in ihren Gemeinden einsetzen. Das Projekt unterstützt diese Frauen dabei, lokale Pläne für Klimaresilienz zu entwickeln und ihr technisches Wissen dazu sowie zu politischer Artikulation auszubauen. Politische Gespräche mit Vertreter*innen des Präsidialamts, verschiedener Ministerien und der deutschen Botschaft fanden statt. Eine der Frauen repräsentierte das Projekt beim World Urban Forum 2024 in Kairo.
  • Die „Koalition für Nachhaltige Stadtentwicklung“ ist eine Kooperation zwischen dem Projekt, seinen Partnerministerien, dem World Resources Institute (WRI), Global Covenant of Mayors (GCOM) und dem Bürgermeisterverband. Sie setzt sich für die nachhaltige Entwicklung im Amazonasgebiet ein und vertritt die Interessen der Städte. Die Koalition ist Teil eines regionalen Netzwerks der Amazonasstädte und wächst stetig mit neuen Mitgliedern. 2024 organisierte sie fünf virtuelle Treffen, um lokale Anliegen zu sammeln und diese in internationale Foren wie die G20 einzubringen. 2025 erarbeiteten sie eine urbane Agenda für die Region, u.a. in Vorbereitung auf die COP30.
  • ANDUS unterstützte das Städteministerium bei seinem Beitrag zum nationalen Klimaanpassungsplan (NAP) des Umweltministeriums. 400 Beiträge von Organisationen und Personen in ganz Brasilien wurden über Bürgerbeteiligung erfasst (www.redus.org.br/…)
  • ANDUS unterstützt das Umweltministerium dabei, das nationale „Programm grüne, resiliente Städte“ auszugestalten. Dazu gehörte zunächst ein umfassender Prozess der Bürgerbeteiligung, sowie die Governance- und Monitoringsysteme und ein Vorschlag für eine Finanzierungsstrategie unter Berücksichtigung der kommunalen Kapazitäten und der Klimarisiken. Fokusthemen des Programms: Flächennutzungsplanung, naturbasierte Lösungen und städtische Begrünung, Mobilität, Kreislaufwirtschaft und kohlenstoffarme Lösungen (andusbrasil.org.br/…)
  • Zusammen mit dem MCID wurde die Plattform „Agenda Nachhaltigkeit“ entwickelt. Diese fördert Transparenz und Kommunikation und zeigt städtische Initiativen zur Anpassung und Minderung des Klimawandels. (Link: agendasustentabilidade.org.br)
  • Die vom Projekt entwickelte Online-Plattform ReDUS hat inzwischen über 17.000 Mitglieder und neue Funktionalitäten. (www.redus.org.br).
  • Die Mentoring- und Peer-Learning-Erfahrungen des Projekts wurden systematisiert und veröffentlicht. (Link: www.andusbrasil.org.br/…)

Letzte Aktualisierung:
12/2025

Legende:

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