Abholzungsfreie Lieferketten in Côte d'Ivoire

San-Pédro wurde als Pilotregion für das von der IKI finanzierte Landschaftsprogramm ausgewählt.
Aus drei Regionen wurde San-Pédro als Pilotlandschaft für das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) finanzierte Landschaftsprogramm ausgewählt. Im Rahmen des Programms sollen internationale Verpflichtungen zur Vermeidung von Entwaldung mit lokalen und nationalen Initiativen zum Klimaschutz in Einklang gebracht werden.
Die Auswahl der Pilotlandschaft musste eine lokale, kollektive und gemeinschaftliche Entscheidung sein. Die Organisation Proforest veranstaltete daher einen Workshop, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Regierung, von Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft teilnahmen, um drei potenzielle Landschaften für das Programm zu untersuchen.
Proforest ist in Côte d‘Ivoire tätig, einem der drei Schwerpunktländer ihres von der IKI finanzierten Landschaftsprogramms. Das Programm beinhaltet die Entwicklung und Erprobung von landschaftlichen Ansätzen und Leitlinien für die Rechtssprechung. Außerdem soll es dem Aufbau von Kapazitäten bei lokalen und nationalen Interessengruppen dienen.
Die Entscheidung für die Region San-Pédro
Die Stadt San-Pédro verzeichnete ein rasantes Wachstum um ihren Hafen herum, dem zweitgrößten nach dem Hafen von Abidjan, über den der Großteil der forstwirtschaftlichen Erzeugnisse des Landes ausgeführt wird.
Mit einer Bevölkerung von nahezu einer Million Menschen in der Stadt und vielen Dörfern im Umland umfasst die Region San-Pédro sowohl landwirtschaftliche Flächen als auch Primärwald. Die Beteiligten erkannten auch, dass die Region von Investitionen in den Aufbau von Kapazitäten profitieren würde, da ihr bislang nur wenige Ressourcen zur Einführung eines Landschaftsmanagements und zur Umsetzung bewährter Verfahren zur Verfügung stehen.
Gemeinschaftliche Entscheidungsfindung
Proforest setzt sich dafür ein, dass alle Aktivitäten auf Zusammenarbeit beruhen, und möchte die Regierung, den privaten Sektor, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die Zivilgesellschaft sowie lokale und indigene Gemeinschaften, einschließlich der vielen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die in der Landschaft arbeiten, zusammenbringen.
Das von der IKI finanzierte Landschaftsprogramm in San-Pédro soll als erfolgreiches Pilotprojekt für verantwortungsvolle Beschaffung und Produktion fungieren, das lokalen wirtschaftlichen Wohlstand und Entscheidungen auf lokaler Ebene ermöglicht. Gleichzeitig soll es Landwirtinnen und Landwirten die erforderlichen Fähigkeiten vermitteln, ihre bestehenden Landflächen optimal zu nutzen, anstatt weiter in den natürlichen Wald vorzudringen.
Hintergrundinformationen: Kontext in Côte d‘Ivoire
Die Ursachen für die Entwaldung in Côte d‘Ivoire insgesamt sind vielfältig, mit 62 Prozent ist jedoch die Landwirtschaft mit Erzeugnissen wie Kakao, Kautschuk, Palmöl und Cashew-Nüssen bei weitem der Hauptverursacher. Die nichtlandwirtschaftliche Entwaldung des Landes wird durch Holzeinschlag (18 Prozent), den Ausbau der Infrastruktur (zehn Prozent) und den Bergbau (acht Prozent) verursacht. Allein im Hinblick auf den internationalen Kakaomarkt ist die Côte d‘Ivoire einer der wichtigsten Akteure – sie ist für 40 Prozent der weltweiten Kakao-Erzeugung verantwortlich, sodass der Schwerpunkt auf eine nachhaltige Versorgung in diesem einen Land eine enorme Wirkung auf die globalen Märkte haben kann.
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