Nachhaltige Wertschöpfungsketten

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt den Übergang von entwaldungsfreien Lieferketten hin zu nachhaltigen Landschaften und Sektoren.
Die Regierungen von Erzeugerländern und globale Unternehmen haben sich dazu verpflichtet, die Entwaldung zu stoppen und die mit der Landwirtschaft verbundenen Treibhausgasemissionen (THG) zu reduzieren. Die Maßnahmen, mit denen diese Verpflichtungen umgesetzt werden sollen, erfolgen jedoch oft isoliert.
Eine Zusammenarbeit über die einzelnen Lieferketten hinaus und die Abstimmung der Maßnahmen von Unternehmen mit den von den Erzeugerländern durchgeführten Initiativen kann zu einer höheren Effizienz und zu einer gemeinsamen Verantwortung führen, um das Problem der Entwaldung in einem größeren Maßstab anzugehen. Dies ist für Landschaften, in denen die Erzeugung überwiegend in den Händen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern liegt, besonders wichtig.
Globale Unternehmen und Initiativen von Erzeugerinnen und Erzeugern zusammenbringen
Das im Jahr 2020 ins Leben gerufene Projekt von Proforest, das von der IKI gefördert wird, soll die Maßnahmen globaler Unternehmen innerhalb der Lieferkette mit den von den Erzeugerländern durchgeführten Initiativen zur Bekämpfung der Entwaldung und zur Durchführung von Klimaschutzmaßnahmen in Einklang bringen.
Im Rahmen des Projekts wird ein praktischer Lösungsansatz verfolgt, um eine Zusammenarbeit mit mehreren Stakeholdern innerhalb der Produktionslandschaften und Rohstoffsektoren zu fördern. Dieser Ansatz baut auf den REDD+-Prozessen (Erhalt und nachhaltige Nutzung natürlicher Kohlenstoffsenken) in den jeweiligen Rechtsordnungen auf und soll mehr Raum für die Einbeziehung des Privatsektors in die entsprechenden Prozesse schaffen. Das übergeordnete Ziel ist, Maßnahmen zur Beendigung der Entwaldung und für den Klimaschutz zu unterstützen.
Lokale Stakeholder sind zentral, um die Entwaldung zu stoppen
Aus der langjährigen Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und im Klimaschutz ist bekannt, dass Maßnahmen zur Beendigung der Entwaldung nur mit Beteiligung und der Unterstützung lokaler Stakeholder durchgeführt werden können: Dazu gehören Erzeuger, Gemeinschaften und Verwaltungen. Hier ist ein Wandel notwendig. Gleichzeitig sind Maßnahmen auf nationaler Regierungsebene erforderlich – um die Agenda festzulegen, Richtlinien zu entwickeln und die Maßnahmen mit nationalen Initiativen für den Klimaschutz in Einklang zu bringen.
Das IKI-Projekt baut auf bestehenden Initiativen auf, um beide Lösungsansätze in Ghana, der Côte d‘Ivoire und in Peru zu forcieren.
In Ghana baute das Projekt in Abstimmung mit der Forstkommission des Landes auf dem REDD+-Programm für Kakaowälder auf. Dies bot eine Möglichkeit, die Asunafo-Asutifi Landschaftsinitiative durch den Kapazitätsaufbau und die gemeinsame Planung der Bewirtschaftung in einem der wichtigsten Einsatzgebiete der Forstkommission zu stärken und weiterzuentwickeln. Die Maßnahmen, die durchgeführt werden, sind praxisorientiert und sowohl in die Gegebenheiten vor Ort als auch in das formale REDD+-Programm integriert.
Mithilfe des Wissens und der Erfahrungen bezüglich der rechtlichen und landschaftsbezogenen Aspekte der Lösungsansätze, arbeiteten die Projektverantwortlichen in Côte d‘Ivoire mit der Regierung, den lokalen Gemeinschaften und der lokalen Verwaltung zusammen, um die San-Pédro-Landschaftsinitiative von Grund auf aufzubauen. Auch hier wurde das Projekt auf die nationalen Prozesse ausgerichtet, und die lokalen Stakeholder wurden einbezogen, um einen gemeinsamen Plan zur Bewirtschaftung dieser Landschaft, in der Kakao angebaut wird, zu entwickeln.
In Peru, einem Land mit einem vollkommen anderen nationalen und lokalen Hintergrund, lag der Schwerpunkt des Projekts darauf, die Entwicklung nationaler Richtlinien für mehr Nachhaltigkeit in den Sektoren Kakao, Palmöl und Viehwirtschaft zu unterstützen. Gleichzeitig leistete das Projekt einen Beitrag zum Kapazitätsaufbau bei den Kleinerzeugerinnen und Kleinerzeugern und ihren Vereinen im Rahmen der bestehenden Nachhaltigkeitsinitiativen rund um San Martin.
Gewonnene Erkenntnisse für eine nachhaltige Produktion
Die Arbeit in Multi-Stakeholder-Initiativen für nachhaltige Produktionslandschaften und Sektoren ist in der Praxis mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Das Projekt hat auch für Akteure in Europa wichtige Erkenntnisse erbracht. Das betrifft insbesondere die Umsetzung von Rechtsvorschriften wie der Verordnung der Europäischen Union (EU) gegen Entwaldung und der EU-Richtlinie zur Sorgfaltspflicht von Unternehmen für Nachhaltigkeit sowie eine Vielzahl von Verpflichtungen von Unternehmen, entwaldungsfreie Lieferketten ohne Ausbeutung umzusetzen.
Dies gilt insbesondere für Produktionssysteme wie Kakao und Palmöl, die überwiegend von Kleinerzeugern betrieben werden. Wenn wir von entwaldungsfreien Lieferketten zu wirklich nachhaltigen Produktionslandschaften übergehen wollen, ist es wichtig, den Wandel sowohl auf der Ebene der Produktionslandschaften als auch der nationalen Regierungen voranzutreiben und zu unterstützen.
Weitere Informationen zu Proforest finden Sie auf www.proforest.net
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