Entwaldungsfreie Lieferketten: Verknüpfung mit nationalen Klimaschutzinitiativen
Die IKI unterstützt den Kapazitätsaufbau im Rahmen des Asunafo-Asutifi Landschaftsprogramms in Ghana.
Das „Production Landscape Programme“ der Organisation Proforest umfasst mehrere Inititiativen und Programme, darunter das Programm zur Verknüpfung von „entwaldungsfreien“ Lieferketten mit Inititiativen zum Klimaschutz, das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt wird.
Dieses Programm berücksichtigt die Notwendigkeit, angesichts systemischer Herausforderungen wie zum Beispiel Entwaldung, Wasserwirtschaft, Landkonflikte und Arbeitsrechte gemeinsam zu handeln – durch Maßnahmen innerhalb einzelner Lieferketten und darüber hinaus. Dies erfordert die Zusammenarbeit mit der Regierung, den lokalen Gemeinschaften, Erzeugerinnen und Erzeugern sowie den Unternehmen, um vor Ort innerhalb einer Landschaft relevante und langfristige positive Auswirkungen zu erzielen.
In der Asunafo-Asutifi-Landschaft, einem der sechs wichtigsten Gebiete, in denen Ghana sein Programm zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Kohlenstoffsenken (REDD+) in Kakaowäldern (GCFRP) durchführen möchte, war die größte Herausforderung, dass es viele unabhängigen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern gibt, die in einem relativ kleinen Umfang Kakao anbauen.
Proforest arbeitet hier mit den wichtigsten Stakeholdern für die Landschaft zusammen, darunter die Forstkommission (FC) der Regierung, die World Cocoa Foundation (WCF), die Kakao-Unternehmen vertritt, und Tropenbos Ghana. Der Lösungsansatz für diese Zusammenarbeit beinhaltet, den Aufbau einer Struktur zur Landschaftsverwaltung zu unterstützen, bei der die Landnutzung und der Schutz der Wälder beaufsichtigt werden. Parallel dazu sollen innerhalb dieser Struktur Fähigkeiten und Wissen vermittelt werden, um die Bewirtschaftung der Landschaft durch lokale Akteurinnen und Akteure zu unterstützen.
Ergebnisse aus der Projektarbeit
Aus der Projektarbeit zum Kapazitätsaufbau in Asunafo-Asutifi lassen sich drei wesentliche Ergebnisse festhalten:
1. Entwicklung eines Plans zum Kapazitätsaufbau für die Landschaft:
Dieser Plan basierte auf einer umfassenden Bewertung des Bedarfs und des Engagements der Stakeholder, die gemeinsam mit den lokalen Gemeinschaften durchgeführt wurde, sowie einer Bewertung des Bedarfs auf nationaler Ebene, die mit dem Sekretariat für REDD+ und anderen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) durchgeführt wurde.
2. Schulung von mehr als 140 Stakeholdern auf Landschaftsebene (privater Sektor, Regierungsmitarbeitende, NGOs, traditionelle Autoritäten):
Diese Schulung sollte alle Akteurinnen und Akteure innerhalb der Verwaltungsstruktur für die Landschaft dazu befähigen, ihre jeweiligen Rollen auszuüben und den Aufbau dieser Struktur zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den wichtigsten Stakeholdern wurden so zwei Schulungen auf nationaler Ebene durchgeführt – eine Ende 2021 und eine weitere im März 2022. Dabei wurden zum Beispiel die folgenden Themen behandelt:
- Überblick über das GCFRP;
- Verwaltungsstruktur und HIA-Managementplan für die Asunafo-Asutifi-Landschaft (HIA, Heritage Impact Assessment, Umweltverträglichkeitsprüfung für UNESCO Welterbestätten);
- Allgemeine Grundsätze einer klimafreundlichen Landwirtschaft.
3. Schulung von mehr als 420 Stakeholdern auf lokaler Ebene (Bäuerinnen und Bauern, Frauen und Jugendliche):
Dabei handelte es sich um eine umfangreiche Maßnahme zur Bewusstseinsbildung, um die Gemeinschaft mit dem vertraut zu machen, was in der Landschaft vorgeht, und um den Beteiligten ihre Rechte und Verantwortlichkeiten als Stakeholder in der Landschaft zu vermitteln. Die erste Runde der Schulung auf lokaler Ebene fand im April und im Mai 2022 statt. Die sechs Schulungsprogramme umfassten sechs Gruppen mit insgesamt 420 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den folgenden Orten: Goaso, Mim, Kukuom, Sankore, Kenyase und Hwidiem.
Sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene bestanden die Aktivitäten aus Präsenzschulungen, Präsentationen vor Ort, Diskussionen sowie dem Erfahrungstausch unter den Beteiligten und Exkursionen zu wichtigen ökologischen Gebieten in der Landschaft.
Proforest vertritt die Ansicht, dass Schulungen und Kapazitätsaufbau unter den einzelnen Stakeholdern für eine bessere Abstimmung und ein gemeinsames Verständnis ihrer Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb der Landschaft sorgen und damit ein kollaboratives Arbeitsumfeld schaffen.
Dies ist eine fortlaufende Maßnahme, die für alle offen sein sollte, um vor Ort eine echte Eigenverantwortung für die Landschaftsinitiative zu gewährleisten. Das ist besonders wichtig, wenn neue Akteure hinzukommen, wie zum Beispiel neue Unternehmen, die in der Landschaft tätig werden, oder das Personal in der Verwaltung wechselt.
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