24.09.2025

Verkehrswende in Asien: Von der Vision zur Umsetzung

Neuer Elektrobus in grün-schwarzer Lackierung, geparkt neben weiteren Bussen in einer städtischen Umgebung.
Ein elektrischer Bus in Ho-Chi-Minh-Stadt

Die NDC Transport Initiative for Asia (NDC-TIA) wurde als länderübergreifendes Projekt mit mehreren Partnern – als Teil der Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) – ins Leben gerufen und unterstützt China, Indien und Vietnam bei der Dekarbonisierung ihrer Verkehrssysteme im Einklang mit ihren nationalen Klimaschutzzielen (Nationally Determined Contributions, NDCs).

In den letzten Jahren hat NDC-TIA enge Partnerschaften aufgebaut, eine faktenbasierte Politikgestaltung gefördert und dazu beigetragen, dass sich der Weg von der Ambition zur Umsetzung verschiebt. Von der Unterstützung bei der Gestaltung nationaler Politiken zu Elektrofahrzeugen bis hin zum Aufbau lokaler Wissensplattformen hat die Initiative mehr getan als nur zu beraten – sie hat Veränderungen ermöglicht.

 

Die Herausforderung: Verkehrspolitik in Einklang mit den Klimazielen

Die verkehrsbedingten Emissionen in Asien steigen rapide an und haben im Jahr 2021 insgesamt 25.129 Millionen Tonnen erreicht. Dies ist auf das Wirtschaftswachstum, die Urbanisierung und häufig auf das Fehlen aktueller Standards für Kraftstoffverbrauch und Fahrzeuge zurückzuführen. Den meisten Ländern fehlt es an koordinierten Strategien, Instrumenten und Daten, um diese Emissionen wirksam zu bekämpfen.

In China, Indien und Vietnam sind die Herausforderungen anders gelagert, aber die Ministerien und die Akteure des Sektors arbeiten oft unabhängig voneinander, was es schwierig macht, Ziele zu koordinieren und kohärente Strategien zu entwickeln. Die Herausforderung ist also nicht nur technischer, sondern auch institutioneller, sektorübergreifender Natur und dringend.

Die Antwort: Aufbau von Koalitionen, Instrumenten und Politiken

Gruppenfoto von fünf Konferenzteilnehmern, die auf einer Veranstaltung Publikationen zu Elektromobilität präsentieren.
Bei der Konferenz "Low-Carbon Prosperity in Progress: Transforming Transport in Asia" wurden Publikationen vorgestellt

Die Stärke von NDC-TIA liegt in seinem ganzheitlichen Multi-Stakeholder-Ansatz: Das von einem Konsortium aus sieben Expertenorganisationen durchgeführte Projekt kombiniert technische Unterstützung mit politischem Dialog, um Ministerien, Stadtverwaltungen, Think Tanks und die Zivilgesellschaft einzubinden. In Indien unterstützte die Initiative die Entwicklung von E-Mobilitätsstrategien und Ladeinfrastruktur. In China wurden Emissionsstandards für Fahrzeuge entwickelt und lokale Klimaschutzmaßnahmen gestärkt. Und in Vietnam trug sie dazu bei, Elektromobilität in der Gesetzgebung zu verankern und gleichzeitig das Monitoring von Treibhausgasemissionen und Kraftstoffverbrauchsstandards voranzutreiben.

Diese länderspezifischen Bemühungen wurden durch regionale Aktivitäten verknüpft, darunter eine große Konferenz mit 130 Teilnehmenden aus 15 Ländern, die Verbreitung von 96 weit verbreiteten Wissensprodukten und das Mentoring-Netzwerk "Women on the Move", das rund 30 Organisationen in ganz Asien miteinander verband und so eine einheitliche Plattform für die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch schuf.

Das Ergebnis: Systemveränderungen und mehr Ambition

Die Bemühungen im Rahmen der NDC-TIA haben zu bedeutenden politischen und institutionellen Veränderungen in der gesamten Region geführt. Vier Länder haben sich ehrgeizigere Verkehrsziele gesetzt und damit zu ihren NDCs beigetragen. In den Partnerländern wurden fünf neue Maßnahmen zur Verkehrsreduzierung eingeführt. Beispielsweise unterstützte das Projekt den ersten Aktionsplan für Elektromobilität in Ho-Chi-Minh-Stadt, der nun in den Masterplan der Stadt integriert wurde. Darüber hinaus wurden fünf langfristige Multi-Stakeholder-Prozesse zur Dekarbonisierung des Verkehrs initiiert.

Neue nationale Pläne für Elektrofahrzeuge und Emissionsnormen liegen nun vor oder sind in Vorbereitung. Auf regionaler Ebene hat das Projekt den Fortschritt durch die Gründung des Council for Decarbonising Transport in Asia beschleunigt, das eine gemeinsame Vision für die Region bietet und die Entwicklung von Rechtsvorschriften durch die Erleichterung des Wissensaustauschs vorangetrieben hat.

 

Noch nicht am Ende

Während die Länder ihre NDCs für 2025 vorbereiten, werden die von NDC-TIA geschaffenen Instrumente, Plattformen und Partnerschaften weiterhin die Verkehrsstrategien gestalten und vorantreiben. Die Initiative hat gezeigt, dass die Dekarbonisierung des Verkehrs nicht nur möglich ist, sondern bereits stattfindet. Von den nationalen Ministerien bis hin zu den Kommunen werden die Systeme aktiv weiterentwickelt. Was als technische Herausforderung begann, hat sich zu einer beeindruckenden Geschichte von Zusammenarbeit, Führung und gemeinsamen Visionen entwickelt.

Der Weg in die Zukunft ist klar: Beschleunigung dieses Wandels, Vertiefung der regionalen Zusammenarbeit und Sicherstellung, dass niemand beim Übergang zu sauberer, zugänglicher und erschwinglicher Mobilität zurückgelassen wird.

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Kontakt

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Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

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Die IKI-Strategie

Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.

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