Stärkung von NBSAPs inklusive Förderung von Indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften (IPLCs)
Stand: Oktober 2024
Im Handlungsfeld „Stärkung der nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne für die biologische Vielfalt (National Biodiversity Strategies and Action Plans, NBSAPs) widmet sich die IKI der Unterstützung ausgewählter Partnerländer bei der Anpassung und Neuauflage ihrer NBSAPs sowie deren konkreter Implementierung.
NBSAPs sind das zentrale politische Instrument zur Umsetzung der Ziele der Biodiversitätskonvention (Convention on Biological Diversity, CBD) und des Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) auf nationaler und subnationaler Ebene.
Umsetzung von NBSAPs beschleunigen
Die IKI unterstützt Partnerländer auf verschiedenen Wegen dabei ihre NBSAPs zu stärken und umzusetzen. Von Bedeutung wird zudem die Unterstützung beim Aufbau von effizienten Monitoringsystemen sein. Dies ermöglicht die Überprüfung der Umsetzung von NBSAPs und Analysen zur Entwicklung der Biodiversität in Partnerländern, um bei Bedarf das Ambitionsniveau der NBSAPs nachjustieren zu können.
Mit der NBSAP Accelerator Partnership war die IKI anlässlich der CBD COP15 an der Gründung einer globalen Partnerschaft beteiligt, mit der sie bis 2030 einen bedeutenden Beitrag zur zügigen Umsetzung der Ziele des GBF in den Partnerländern leisten will und deren Ausgestaltung sie mit einem eigenen Projekt unterstützt. Die NBSAP Accelerator Partnership wurde von Kolumbien mit Unterstützung Deutschlands ins Leben gerufen, um regierungs- und gesellschaftsübergreifende Ansätze im Biodiversitätsschutz zu fördern und die Umsetzung ehrgeiziger NBSAPs im Einklang mit dem GBF zu beschleunigen.
Die Partnerschaft bietet den Mitgliedsländern technische, finanzielle und politische Unterstützung. Zu den Projektaktivitäten gehört die Arbeit von Vermittlerinnen und Vermittlern, die mit den Partnerländern an den Lücken und Bedürfnissen bei der Umsetzung ihrer NBSAPs arbeiten. Es werden Finanzierungsanträge formuliert und einem Matchmaking-Mechanismus vorgelegt. Dieser Mechanismus wird die Partnerländer bei der Suche nach finanziellen Mitteln für Maßnahmen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt unterstützen. Den CBD-Vertragsparteien und den Mitgliedern der NBSAP Accelerator Partnership werden außerdem ein Wissensmanagement und Helpdeskdienste in Bezug auf das Thema NBSAP zur Verfügung gestellt.
Zudem unterstützen zahlreiche IKI-Projekte die jeweiligen Partnerländer bei der Überarbeitung von NBSAPs – unter anderem durch Konsultationen und Workshops. Hierbei liefern IKI-Projekte oft fachliche Beiträge, die aus der Projektarbeit resultieren. So haben unter anderem die im Projekt „CABES - Capacity Development for Biodiversity and Ecosystem Services Experts in West, Central & East Africa“ etablierten Wissenschafts-Politik-Plattformen in Côte d’Ivoire und Madagaskar als ein wichtiges Gremium für die Überarbeitung der jeweiligen NBSAPs fungiert. Das IKI-Projekt „One Health in Nature Conservation“ brachte in einen regionalen NBSAP-Workshop in Zentralasien fachliche Aspekte zur Vermeidung zukünftiger Zoonosen im Rahmen des One-Health-Ansatzes ein.
Stärkung von Indigenen und lokale Gemeinschaften
Entscheidend für den Erfolg des KM GBF wird sein, dass bei der Umsetzung der NBSAPs tatsächlich ein sektorübergreifender und gesamtgesellschaftlicher Ansatz zum Tragen kommt. Dazu will die IKI durch die Stärkung von Kompetenzen und Umsetzungsstrukturen auf nationaler, sowie insbesondere auf subnationaler und lokaler Ebene einen entscheidenden Beitrag leisten. Dies umfasst auch die Förderung der Beteiligung und Berücksichtigung marginalisierter Bevölkerungsgruppen wie indigene Völker und lokaler Gemeinschaften (Indigenous Peoples and Local Communities, IPLC).
Für die Bundesregierung sind die Rechte von IPLC von höchster Bedeutung. Dies spiegelt sich auch in der Arbeit der IKI wieder. IPLC stehen im Mittelpunkt vieler Projekte, da sie enorm zum weltweiten Biodiversitäts- und Klimaschutz beitragen, den Wandel vorantreiben und für nachhaltige Projektergebnisse sorgen.
Ein wichtiges Beispiel für die IKI-Unterstützung ist die Global ICCA Support Initiative. Die Initiative unterstützt indigene und gemeinschaftlich geschützte Gebiete (Indigenous peoples and community-conserved territories and areas, ICCA) direkt in 45 Ländern. Die IKI erkennt damit die Rolle indigener Völker und lokaler Gemeinschaften an und unterstützt sie dabei, ihre wichtige Arbeit zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, zur Eindämmung des Klimawandels und zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaft fortzusetzen.
Aktuell fördert die IKI weltweit 46 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 520 Millionen Euro, in denen Unterstützung von IPLC Teil der Projektarbeit ist.
Ausgewählte Projekte zur Stärkung von NBSAPs
Ausgewählte Projekte zur Förderung von Indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften
- Unterstützung für indigene Völker und gemeinschaftlich erhaltene Gebiete und Territorien (ICCAs)
- Transformative Wege: Führung und Ausweitung von Schutz und nachhaltiger Nutzung der Biodiversität durch indigene Völker…
- Lebendige Landschaften Amazoniens: Co-Management in indigenen kommunalen Reservaten für die effektive Erhaltung, den…
- Schutz und Regeneration der hochandinen Puna-Graslandschaft und des Waldes an der Baumgrenze des Manu…
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