Costa Ricas Jugend ebnet den Weg für den Klimaschutz
Im "Netzwerk Klimawandel" engagieren sich junge Menschen in Costa Rica für den Klimaschutz.
Die 24-jährige Jimena Araya aus Cartago, Costa Rica, hat sich immer schon für Umweltthemen interessiert. Seit ihrer Kindheit kümmert sie sich leidenschaftlich um Flora und Fauna, und dank dem Fernsehsender Animal Planet ist sie eine Expertin. Sie dachte sogar darüber nach, Tierärztin zu werden.
Jimena erkannte jedoch bald, dass ihre individuellen Aktionen nicht ausreichten, um die Klima- und Umweltkrise anzugehen. Sie musste Gleichgesinnte finden, mit denen sie Aktionen durchführen konnte, die in größerem Maßstab Wirkung zeigen würden. Daher schloss sie sich 2020 dem Netzwerk Jugend und Klimawandel Costa Rica (RJCC) an.
Das Netzwerk Klimawandel
Das Netzwerk umfasst etwa 40 Personen im Alter von 18 bis 35 Jahren und soll einen Raum schaffen, in dem die Teilnehmenden Projekte entwickeln und durchführen können. Diese Projekte haben zum Ziel, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel auf lokaler und regionaler Ebene zu erhöhen, die Dekarbonisierung von Schlüsselsektoren sowie den Schutz von Ökosystemen und Menschen zu fördern.
Das RJCC wurde nach der Vorkonferenz zur 25. Vertragsstaatenkonferenz (PreCOP25) – die in Costa Rica stattfand – ins Leben gerufen. Das RJCC hat sich zum Ziel gesetzt, die Klimaschutzbemühungen der Jugend des Landes zu integrieren, den Erfahrungs- und Wissensaustausch zu fördern und Projekte durchzuführen, die eine widerstandsfähige, dekarbonisierte und gerechte Entwicklung unterstützen. Gerade von jungen Menschen in Costa Rica gingen in den vergangenen Jahren starke Impulse aus: Im Jahr 2021 organisierten sie die von der offiziellen Jugendgruppe (Official Youth Constituency) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (YOUNGO) geleitete Jugendkonferenz (LCOY) mit, an der sie auch teilnahmen. Auf der COP26 gaben 12 junge Frauen und Männer aus Costa Rica in mehreren Foren und Veranstaltungen ihre wertvollen Erfahrungen und Perspektiven weiter.
„Die Beteiligung von jungen Menschen wie Jimena an der Entscheidungsfindung, Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ist der Schlüssel für einen solideren Beitrag zu den Klimaschutzmaßnahmen unseres Landes", bestätigt Annelice Corrales, die der Kommission für Kapazitätsentwicklung des RJCC angehört.
Vorbereitungen zum jährlichen Treffen „Jugend für Klimaschutz“
Im Dezember 2021 trafen sich rund 50 junge Menschen zu einem zweitägigen Workshop, um eine Roadmap für das nationale Treffen „Jugend für Klimaschutz“ 2022 zu entwickeln. Im Rahmen dieses Vorbereitungstreffens ermittelten die Teilnehmenden Synergien, sorgten für neue Allianzen und Verpflichtungen zwischen den Jugendorganisationen des Landes. Unter anderem legten sie Ziele, Rollen und einen umfassenden Arbeitsplan für die kommende Jahresversammlung fest.
„Seit Beginn der Covid-19-Pandemie ist es zu einer Herausforderung geworden, diese Art von Räumen für Begegnungen zu schaffen. Ich denke, dass wir in den vergangenen zwei Jahren noch nie die Gelegenheit hatten, mit so vielen Vertreterinnen und Vertretern so unterschiedlicher Organisationen zusammenzukommen, die alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten", sagt Jimena.
Der Planungsworkshop wurde vom RJCC und der Jugendbewegung Green Wolf Costa Rica geleitet. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Jugendorganisationen, die sich mit Klima- und Umweltfragen befassen. Die Teilnehmenden kamen aus dem ganzen Land, auch aus den Küstengebieten und ländlichen Regionen sowie aus den indigenen Territorien.
Zu den Teilnehmenden gehörten auch Epsy Campbell, die Vizepräsidentin Costa Ricas, Franklin Paniagua, der Vizeminister für Umwelt und Energie, und Patricia Portela de Souza, eine Vertreterin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen.
Das Projekt ACCION Clima III – Umsetzung national bestimmter Klimaschutzbeiträge und regionaler Wissensaustausch der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) und die Europäische Union leisteten technische und finanzielle Unterstützung. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) boten darüber hinaus technische Beratung zur Bewältigung des Klimawandels und zu Konsensbildungsprozessen an.
Der Weg zur Dekarbonisierung gehört der Jugend
Wie in seinen erweiterten national bestimmten Klimaschutzbeiträgen (NDC) festgelegt, hat sich Costa Rica dazu verpflichtet, gefährdete Gruppen, einschließlich der Jugend zu befähigen, langfristige und gerechte Klimaschutzmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Dies soll durch folgende Ansätze geschehen:
- die Verbesserung der Ausbildung in den Bereichen Klimawandel, gerechter Übergang (just transition) und grünes Wachstum,
- die Stärkung der Kapazitäten in Bezug auf Minderung und Anpassung,
- die Förderung und Erleichterung der Jugendbeteiligung am nationalen und internationalen Klimadialog,
- die Entwicklung eines Aktionsplans zur Einbindung der Jugend in Klimamaßnahmen geschehen.
Die GIZ wird im Auftrag der IKI die bisherige Unterstützung ausbauen, die weitere Planung und Durchführung des Jugendtreffens 2022 begleiten, die Entwicklung des strategischen Plans für 2022-2026 fachlich unterstützen und eine Reihe von Formaten für den Aufbau von Kapazitäten anbieten.
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