Die IKI bei der NAP-Expo 2025 in Lusaka
Unter dem Motto „Innovationen für den NAP-Prozess“ trafen sich Anpassungsexpert*innen auf der NAP-Expo in Sambia. Die IKI war vor Ort und nutzte die Konferenz, um Netzwerke auf- und auszubauen.
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und hat weitreichende Auswirkungen auf Ökosysteme, Wirtschaft und Gesellschaft. Da die globalen Temperaturen weiter steigen, wird die Notwendigkeit effektiver Anpassungsstrategien immer dringender. Die Anpassung an den Klimawandel ist entscheidend, um gefährdete Gemeinschaften zu schützen, natürliche Ressourcen zu erhalten und nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt Länder bei der Anpassung an den Klimawandel, indem sie unter anderem die Entwicklung und Umsetzung von Nationalen Anpassungsplänen (NAP) fördert. Diese Pläne sind Teil eines umfassenden NAP-Prozesses, der seit 2010 Entwicklungsländer und vor allem die am wenigsten entwickelten Länder (Least developed countries, LDCs) darin unterstützt, ihre mittel- und langfristigen Anpassungsbedarfe in bestehende Planungsprozesse zu integrieren.
Die wichtigste Veranstaltung im Rahmen des NAP-Prozesses ist die jährliche NAP-Expo, die in diesem Jahr zum 10. Mal vom 12. bis 15. August in Lusaka, Sambia, stattfand. Rund 400 Vertreter*innen aus Regierungen, den Vereinten Nationen (UN), internationalen Organisationen, regionalen Netzwerken, dem Privatsektor, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft kamen dort zusammen, um unter dem diesjährigen Motto „Innovationen für den NAP-Prozess“ Erfahrungen austauschen, neue Partnerschaften aufzubauen und vor allem die Implementierung und Finanzierung von Nationalen Anpassungsplänen (NAP) voranzubringen. Die IKI nahm während der NAP-Expo an Veranstaltungen von eigenen Projekten sowie Projektpartnern teil und nutzte die Konferenz, um Netzwerke auf- und auszubauen.
Hochrangige Eröffnung und aktualisierte Leitlinien zur Formulierung und Implementierung von NAP
Mit seiner berühmten Gastfreundschaft und starken Eröffnungsworten schaffte der Gastgeber Sambia von Beginn an eine überaus positive Atmosphäre der Zusammenarbeit und Zuversicht. Die Bedeutung starker Partnerschaften zur Erschließung von Finanzierungsmitteln, lokal verankerter Anpassungsbemühungen sowie natur- und gemeindebasierter Lösungen wurde in allen Eröffnungsreden betont. Die Bürgermeisterin von Lusaka, Chilando Chitangala, und der Minister für grüne Wirtschaft und Umwelt, Mike Mposha, nahmen dabei vor allem Bezug auf Sambias inklusive, gemeinde- und datenbasierte Anpassungsinitiativen.
Ein Highlight der Eröffnung war die Veröffentlichung der aktualisierten „NAP Technical Guidelines”, die eine wichtige Hilfestellung bei der Formulierung und Umsetzung von nationalen Anpassungsplänen sind. In die Aktualisierung sind neben den jüngsten COP-Beschlüssen und neuesten Erkenntnissen des IPCC vor allem die Bestimmungen zum globalen Anpassungsziel (Global Goal on Adaptation, GGA) sowie ein neues Element zur Förderung der Umsetzung und Finanzierung von NAP eingeflossen. Die neuen Leitlinien adressieren damit genau die neue Phase des NAP-Prozesses, der sich zunehmend auf den Übergang von der Planung zur Umsetzung konzentriert.
Auch Ana Toni, CEO der bevorstehenden COP30-Klimakonferenz in Brasilien, bezeichnete in ihrer Videobotschaft NAP als wegweisend für Kompetenzaufbau und die Sicherung von Finanzmitteln. Für die COP30 setzte sie das Ziel, Anpassung auf der globalen Agenda die gleiche Bedeutung wie Minderung zu geben.
IKI-Projekte betonen Bedeutung ökosystem- und gemeindebasierter Anpassung für NAP
Das Herz der diesjährigen NAP-Expo bildeten die vielen fachlichen Workshops und Austauschplattformen, die von Keynote-Sessions begleitet wurden und Empfänger*innen sowie Anbieter*innen technischer und finanzieller Unterstützung zusammenbrachten. Präsentiert und diskutiert wurden unter anderem die Rolle von Philanthropie und Privatwirtschaft bei der Schließung von Finanzierungslücken, die Unterstützung durch das UN-System und die bereits etablierten Klimafinanzierungsmechanismen, der Einsatz von Klimadaten, künstlicher Intelligenz und innovativen Finanzierungsinstrumenten sowie die Bedeutung jugendlicher und indigener Führung bei Entscheidungsprozessen rund um NAP.
Die IKI-Projekte „Unterstützungsprogramm zur nachhaltigen Landnutzung und Landwirtschaft durch die Umsetzung von NDCs und NAPs“ und „Upscaling von gemeindebasierten Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel für die Existenzsicherung und den Ökosystemschutz im südlichen Afrika (CBA-SCALE Southern Africa+)“ thematisierten mit ihren Workshops zur „Integration natur-basierter Lösungen in NAP“ und „Skalierung lokal gesteuerter Anpassung“ genau die Ansätze, die für eine erfolgreiche Anpassung immer wieder betont wurden. Einblicke in die Erfahrungen von Äthiopien, Lesotho und Sambia sowie von vielen anderen Teilnehmenden brachten neue Erkenntnisse, wie etwa, dass indigene und lokale Gemeinschaften wichtige Hüter der biologischen Vielfalt sind und die Kombination von Anpassungstechnologien mit traditionellem, naturbasiertem Wissen die Wirksamkeit und Akzeptanz von Anpassungsmaßnahmen erhöht. Dafür müssen lokale Akteure*innen von Anfang an in Entscheidungsprozesse eingebunden und ihre Kompetenzen entsprechend gestärkt werden.
In den nächsten Jahren wird es nun darauf ankommen, die gewonnenen Erkenntnisse in umsetzungs- und investitionsreife NAP zu übersetzen, die lokale Gegebenheiten und nationale Prioritäten widerspiegeln und auf globaler Ebene die Erreichung der globalen Anpassungsziele voranbringen. Genau aus diesem Grund hat sich die IKI mit ihrer Strategie 2030 unter anderem das Ziel gesetzt, Beiträge zu ehrgeizigeren Nationalen Klimaschutzbeiträgen (Nationally Determinded Contributions, NDCs), NAPs und/oder Nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionsplänen für die biologische Vielfalt (National Biodiversity Strategies and Action Plans, NBSAPs) in mindestens 30 Partnerländern zu leisten.
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