Die Zukunft des natürlichen Klimaschutzes abbilden

Die Global Peatlands Initiative liefert mit Unterstützung der IKI wichtige Strategien und Karten für den weltweiten Schutz von Moorlandschaften.
Moorlandschaften sind nicht nur für den Klimaschutz unverzichtbar, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Regulierung und Reinigung von Wasser für den menschlichen Konsum, als Lebensraum für Wildtiere und für die sozioökonomische Entwicklung. Diese vielfältigen Ökosysteme dienen als sicherer Hafen für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Sie erbringen regulierende Ökosystemleistungen und unterstützen die lokalen Lebensgrundlagen. Doch die vom Menschen verursachte Umweltzerstörung gefährdet diese Ökosysteme und ihre lebenswichtigen Leistungen.
Der globale Hotspot-Atlas für Moorlandschaften
Ein wichtiger Durchbruch, um gegen diese Bedrohungen anzugehen, ist der Global Peatland Hotspot Atlas 2024, den die Global Peatlands Initiative entwickelt hat. Der Hotspot-Atlas bietet den bislang umfassendsten Überblick über die Verbreitung, den Zustand und die Gefährdung von Moorlandschaften weltweit.
Der Hotspot-Atlas ist ein direktes Ergebnis der anhaltenden Unterstützung der Global Peatlands Initiative durch die IKI. Diese Unterstützung ermöglicht nicht nur die Entwicklung von fortschrittlichen Karten und Instrumenten zur Überwachung, sondern schafft auch die Grundlagen für politische Maßnahmen auf höchster Ebene. Ein deutliches Beispiel für diese Wirkung ist die zentrale Rolle der Global Peatlands Initiative bei der Verabschiedung der UN-Resolution zum Schutz und zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Moorlandschaften im Jahr 2019, bei der die Initiative eine treibende Kraft war.
In der Resolution werden verstärkte globale Anstrengungen gefordert, um die Moorlandschaften zu bewerten, zu überwachen und zu schützen. Dies hat unmittelbar zur Entwicklung des Global Peatland Assessment geführt, das 2022 veröffentlicht wurde. Aufbauend auf dieser Grundlagenarbeit repräsentiert der neue Hotspot-Atlas den nächsten Schritt: Er bietet ein evidenzbasiertes, optisch ansprechendes Instrument zur Anleitung von naturbasierten Klimaschutzmaßnahmen im großen Maßstab.
Ermittlung von bedrohten globalen Moorlandschaften
Der Hotspot-Atlas zeigt weltweit die bedeutsamsten Regionen mit Moorlandschaften auf, die stark bedroht sind – durch Urbanisierung, Industrialisierung, Änderungen in der Landnutzung und die Auswirkungen des Klimawandels. Dies betrifft insbesondere Moore in tropischen Regionen wie Südostasien und im Kongobecken. Schätzungsweise gehen jedes Jahr 500.000 Hektar intakte Moorlandschaften verloren. Die schlimmsten Zerstörungen werden durch die Entwässerung für Ölpalmplantagen, die Viehhaltung und andere Landumwandlungen verursacht.
Der Atlas hebt jedoch auch Gebiete hervor, die sich als widerstandsfähig erweisen. In der Arktis, der borealen Zone und einigen tropischen Regionen gibt es riesige Moorlandschaften, die relativ unberührt geblieben sind – sie bieten entscheidende Möglichkeiten für den Schutz und die Wiederherstellung, insbesondere dort, wo proaktive politische Maßnahmen und Investitionen umgesetzt werden.
Große Vorteile durch naturbasierte Lösungsansätze
Mit Unterstützung der IKI demonstriert die Global Peatlands Initiative, dass naturbasierte Lösungsansätze einen hohen Nutzen für das Klima, die Biodiversität und die Lebensgrundlagen bieten können. In wichtigen Pilotländern wie Peru, Indonesien, der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo, unterstützt die globale Initiative für Moorlandschaften die Mitgliedstaaten durch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse, eine wirksame politische Beratung sowie verbesserte Instrumente und Methoden. Diese Bemühungen haben dazu beigetragen, das Bewusstsein der Menschen zu sensibilisieren und die Koordination zu verbessern. So schaffen sie die Grundlage für den Klimaschutz in diesen Regionen. Die ausgearbeiteten Ergebnisse und Lösungsansätze können ausgeweitet und angepasst werden, um den Schutz und die Wiederherstellung von Moorlandschaften auch in anderen Ländern zu unterstützen.
Die Global Peatlands Initiative und ihre Unterstützung für die Partnerländer sind ein Beispiel für naturbasierten Klimaschutz: Verbesserung der Kohlenstoffspeicherung, Unterstützung der Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen und die Stärkung lokaler Kapazitäten bei der Anpassung an den Klimawandel.
Moorlandschaften sind zudem wahre Hotspots für Biodiversität, sie beherbergen mehr als 1.000 besonders anfällige, vom Aussterben bedrohte und gefährdete Spezies. Sie tragen dazu bei, Wasser zu regulieren und zu reinigen, Feuer- und Überschwemmungsrisiken zu reduzieren und die traditionellen Lebensgrundlagen indigener Gemeinschaften zu erhalten. Die Wiederherstellung und der Schutz von Moorlandschaften dienen daher nicht nur dem Klimaschutz und der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels, sondern unterstützen auch direkt die Biodiversität und das Wohlbefinden der Menschen. Der Globale Hotspot-Atlas für Moorlandschaften untermauert die Botschaft, dass der Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Bewirtschaftung von Moorlandschaften einer der kostengünstigsten naturbasierten Lösungsansätze ist, der uns zur Verfügung steht. Er fordert eine verstärkte Investition in die Erforschung von Moorlandschaften, ihrer Wiederherstellung und Verwaltung – insbesondere in den am stärksten bedrohten Gebieten.
Moorschutz – für den Planeten, die Menschen und die Natur
Mit der Unterstützung der Global Peatlands Initiative hat die IKI eine weltweite Bewegung ins Leben gerufen, die auf Fakten basiert, durch Kooperation angetrieben wird und auf Ergebnisse ausgerichtet ist. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise bietet der Moorschutz einen der klarsten Wege nach vorne – für den Planeten, die Menschen und die Natur.
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Kontakt
IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
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Die IKI-Strategie
Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.