31.07.2025

Klimaanpassung und Biodiversitätsschutz verbinden

Drei indigene Farmerinnen
Indigene Bäuerinnen beim Bewässern von Pflanzen in La Guajira, Kolumbien

Wie können Landwirtschaft und Klimaanpassung Hand in Hand gehen – und gleichzeitig die biologische Vielfalt schützen? Das SCALA-Programm zeigt in drei Regionen, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

Das von der IKI geförderte „Support programme on Scaling up Climate Ambition on Land Use and Agriculture“ (SCALA) unterstützt Länder bei der Ausarbeitung und Aktualisierung nationaler Anpassungspläne (NAP), der Stärkung des Anpassungsteils in den nationale Klimabeiträgen (NDCs) und bei der besseren Abstimmung mit nationalen Strategien und Aktionsplänen zur Biodiversität (NBSAPS).

Seit 2021 arbeitet SCALA enger mit nationalen und lokalen Akteuren zusammen. Dabei wurde deutlich, dass in vielen Ländern Lösungen für die Landwirtschaft und das Klima untrennbar mit Lösungen für die Biodiversität verknüpft sind – und mit den erfahrensten Hütern für beides: den lokalen und indigenen Gemeinschaften.

Deshalb legt SCALA in der neuen Programmphase bis 2028 einen noch stärkeren Fokus darauf, Länder dabei zu unterstützen, agrar- und ernährungsbezogene Verpflichtungen in Klimaplänen mit nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionsplänen besser in Einklang zu bringen.

Anpassung an den Klimawandel erfordert vielfältige Lösungen

Die Beispiele, wie SCALA Länder in Afrika, Asien-Pazifik und Lateinamerika dabei unterstützt, verschiedene Entwicklungsziele in Einklang zu bringen, sind vielfältig. Sie zeigen, dass es ganz unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels gibt.

Senegal – klimaresistente Hirse- und Erdnusssorten

SCALA fördert naturbasierte Lösungen (NbS), um die Klimaresilienz der Landwirtschaft in Senegal zu stärken. Der Schwerpunkt liegt auf den Wertschöpfungsketten für Hirse, Erdnüssen und Gemüseanbau.

Eine zentrale Lösung, die aus der systemischen Bewertung des Landes hervorging, war der Einsatz von Kompostieranlagen und Schulungen für Landwirtinnen und Landwirte zur Kompostherstellung in verschiedenen Größenordnungen. Kleine Kompostieranlagen unterstützen insbesondere Bäuerinnen, während groß angelegte Systeme Agrarbetriebe fördern können. Dies verringert die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln und entspricht Senegals Klimaziel, den Komposteinsatz auf 20.000 Hektar auszudehnen.

Eine weitere naturbasierte Lösung ist der Einsatz klimaresistenter Hirse- und Erdnusssorten, die den Landwirtinnen und Landwirten helfen, besser mit den veränderten Wetterbedingungen umzugehen.

Nepal – Beratungsdienste für Kleinbauern stärken

SCALA unterstützt Anpassungsmaßnahmen durch die Förderung klimafreundlicher Landwirtschaft in den Wertschöpfungsketten von Reis, Viehzucht und Gartenbau, im Einklang mit Nepals NDCs und dem Nationalen Anpassungsplan.

Das Programm fördert klimaresiliente Ansätze wie den Wechsel von Nass- und Trockenphasen beim Reisanbau sowie silvopastorale Systeme in der Tierhaltung, die zur Erhaltung der Biodiversität und zur Stärkung der Ökosysteme beitragen.

Kapazitätsaufbau für landwirtschaftliche und veterinärmedizinische Zentren auf Provinzebene verbessert die lokalen Beratungsdienste und ermöglicht es Kleinbäuerinnen und -bauern, klimaintelligente und biodiversitätsfreundliche Praktiken umzusetzen, die ihre Resilienz und Ernährungssicherheit erhöhen.

Kolumbien – traditionelles Wissen neu entdecken und für die Klimaanpassung nutzen

SCALA unterstützt das Volk der Wayuu in der Region Guajira, Kolumbien – angesichts zunehmend extremer Klimafolgen wie Dürren und Überschwemmungen – dabei, traditionelles Wissen neu zu entdecken, Innovationen aufzugreifen und so Klimaresilienz und Ernährungssicherheit zu stärken. werden.

Ein Beispiel dafür ist der Anbau nährstoffreicher und agrobiodiverser Arten wie der Guajiro-Bohne, die sowohl dürreresistent als auch hochwasserverträglich ist. Gleichzeitig ist sie ein starkes kulturelles Symbol für Ernährungssicherheit und Resilienz der Wayuu.

Zudem hat SCALA vier „Community Laboratories for Climate Action“ in der Region Sumapaz eingerichtet, um Anpassungs- und Schutzmaßnahmen umzusetzen und auszuweiten, die auf die dortige Biodiversität zugeschnitten sind. Die Labore arbeiten daran, 15 traditionelle landwirtschaftliche Praktiken der Gemeinschaft zu bewahren, die entscheidend zur Klimaanpassung in der Region beitragen.

Der SCALA-Ansatz

Mit den im Juni 2025 im Rahmen der 62. Sitzung der Nebenorgane der UN-Klimarahmenkonvention (SB62) diskutierten neuen Indikatoren zur Erreichung des globalen Ziels für Anpassung aus dem Pariser Abkommen ist SCALA gut aufgestellt, um Länder bei konkreten Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen.

Tatsächlich arbeitet das Programm im Rahmen der NAP-Unterstützung bereits mit Ägypten und weiteren Ländern daran, ihre Planungen an diesen neuen Indikatoren auszurichten.

Julia Wolf, globale SCALA-Koordinatorin bei der FAO, fasst den Ansatz wie folgt zusammen: „Für FAO und UNDP ist die Anpassung an den Klimawandel und der Schutz von Natur und Biodiversität grundlegend für Ernährungssicherheit und widerstandsfähige Lebensgrundlagen. Die Stärkung von Agrar- und Ernährungssystemen ist nicht nur der Schlüssel zur Bewältigung von Klimafolgen – sie ist zentral für den Aufbau einer nachhaltigeren und gerechteren Zukunft für alle.“

Das SCALA-Programm wird gemeinsam von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) geleitet. Die vollständige Version dieses Artikels finden Sie auf den Webseiten von FAO und UNDP
 

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Videos zum Projekt

Luftaufnahme einer grünen, bewaldeten Landschaft in Kambodscha mit Feldern und verstreuten Bäumen. In der Bildmitte steht der Text: „SCALA in Cambodia: Translating Policy into Action“. Oben rechts ist das Logo der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) und die Website „fao.org“ zu sehen.

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