05.05.2020

Saubere, erschwingliche und sichere Energie für Südostasien

Umweltfreundliche grüne Energie. Foto: Shutterstock

Ein neues IKI-Projekt verbindet Energiesicherheit, sozialen Fortschritt und Klimaziele in Südostasien miteinander.

Südostasien ist eine der sich am schnellsten entwickelnden Regionen der Welt. Dadurch dürfte der Energiebedarf bis 2040 um 70 Prozent steigen. Trotz der weltweit rückläufigen Kosten für Erneuerbare Energien und des enormen Potenzials, das erneuerbare Energien in der Region bieten, sind fossile Energieträger nach wie vor die wichtigste Energiequelle in Südostasien. Sofern sie keine strategischen Reformen umsetzen, unterliegen die Volkswirtschaften der Region dadurch langfristig großen wirtschaftlichen und ökologischen Risiken. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird bislang durch verschiedene Hindernisse gebremst: So ist im Energiesektor keine zielgerichtete Planung zu erkennen, und die vorhandenen Energiesparpotenziale werden nur unzureichend berücksichtigt. Hinzu kommen die beschränkten Kapazitäten der Stromnetze, die Tatsache, dass die Energiesysteme vielfach nicht grenzüberschreitend ineinander integriert sind, sowie eine wirtschaftspolitische Dynamik, die fossile Energieträger begünstigt.

Gleichzeitig stehen die Länder der Region vor erheblichen entwicklungspolitischen Herausforderungen, die durch die aktuelle globale Gesundheitskrise und die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels noch verschärft werden. Der Umbau der Energiesysteme hin zu einer ökologischen, dezentralen Energieversorgung kann erhebliche soziale und wirtschaftliche Vorteile bringen und zur Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung in der Region beizutragen. Im Unterschied zur bisherigen Energieversorgung auf der Grundlage von fossilen Energieträgern bieten erneuerbare Energien die Chance, die südostasiatischen Volkswirtschaften auf Dauer kostengünstig und effizient mit Strom zu versorgen und gleichzeitig die Luftverschmutzung und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu mindern. Darüber hinaus unterstützt eine ökologische Energiewende den Aufbau von lokalen Lieferketten in Wirtschaftszweigen, die auf erneuerbare Energien setzen, und schafft Arbeitsplätze in zunehmend nachhaltigen Industriezweigen. Dezentrale Energieerzeugungsanlagen bieten ferner die Möglichkeit, auch abgelegene Gebiete besser zu versorgen und damit die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort zu stärken und die Lebensqualität in der Region zu verbessern.

Evidenzbasierte Energiewende für eine bessere Entwicklung und mehr Klimaschutz

Vor diesem Hintergrund zielt das neue Projekt Clean Affordable Secure Energy for South East Asia (CASE) darauf ab, eine evidenzbasierte Energiewende herbeizuführen, die die Entwicklungsstrategien der Region im Hinblick auf die Ziele des Klimaschutzabkommens von Paris effektiv unterstützt. Zu diesem Zweck setzt das Programm auf bereits bestehende Forschungsinitiativen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, die geeignet sind, die Stromnutzende sowie die Entscheiderinnen und Entscheider in der Industrie, im Energiesektor und in anderen Teilen der Wirtschaft davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, den Energiesektor möglichst bald und in kurzer Zeit zu reformieren. Nur mithilfe konkreter, evidenzbasierter Erkenntnisse und Lösungsansätze, die die lokalen Gegebenheiten berücksichtigen, wird es gelingen, einen Wandel von Einstellungen und Paradigmen herbeizuführen. Insgesamt will CASE die Entscheiderinnen und Entscheider in Politik und Wirtschaft durch die Bereitstellung von evidenzbasierten Erkenntnissen und Instrumenten in die Lage versetzen, den Umbau des Energiesektors sozial gerecht zu gestalten.

CASE ist ein Programm im Rahmen eines von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geführten Konsortiums, in dem Länder und verschiedene internationale Kompetenzpartner vertreten sind. CASE wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert.

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