31.03.2023

Wie kann eine Unterstützung für die NDC-Aktualisierung im Jahr 2025 verbessert werden?

2020 und 2021 hatten alle Vertragsstaaten des Paris Abkommens erstmals die Gelegenheit, ihre nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) zu aktualisieren und diese sowohl ambitionierter als auch robuster zu gestalten.

In diesem Artikel können Sie von den Unterstützungserfahrungen auf der ganzen Welt lernen, während sich die Nationen auf das Jahr 2025 vorbereiten –dem nächsten Aktualisierungszyklus des Paris Abkommens.

Die aktuell eingereichten Klimaziele von Ländern rund um den Globus könnten die Welt in Richtung eines Temperaturanstiegs von etwa 2,5 Grad Celsius oder – im schlimmsten Fall – von 2,9 Grad Celsius bringen. Derzeit sind die meisten NDCs nicht auf die Netto-Null-Zusagen abgestimmt, die dieselben Länder für die Mitte des Jahrhunderts angekündigt haben. Im Grunde bedeutet das, dass viele Länder den Großteil ihrer Maßnahmen zum Klimaschutz über das Jahr 2030 hinaus aufschieben.

Während dieses düstere globale Bild von den eingereichten NDCs vor allem durch quantitative Daten gezeichnet wird, verfolgt die durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) beauftragte Studie „On the road to 2025- Lessons for effective NDC update support“ einen qualitativen  Ansatz. 

Bei diesem Ansatz werden die Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge in dem Prozess der Aktualisierung von NDCs innerhalb eines breiten Spektrums von Akteuren in Entwicklungs- und Schwellenländern untersucht. Damit legt die Studie einen Fokus auf die Art des Prozesses und betrachtet die Wechselwirkungen und Auswirkungen der Unterstützung, die von der internationalen Gebergemeinschaft und verschiedene Durchführungsorganisationen geleistet wurden.

Interviews mit einer Vielzahl an Regierungsakteuren, die in elf Ländern an der Aktualisierung von NDCs beteiligt waren, lieferten direkte Einsichten in die Erfahrungen der teilnehmenden Länder. In Kombination mit Umfragen, die mit wichtigen nicht-staatlichen Akteurinnen und Akteuren sowie Verantwortlichen von Durchführungsorganisation geführt wurden, bietet die Studie so ein umfassendes Set aus Erkenntnissen und daraus resultierenden Empfehlungen.

Dazu gehören 

  • die Förderung der Datenverfügbarkeit und -speicherung,
  • eine höhere Eigenverantwortung der Länder durch Stärkung der Kapazitäten und der Repräsentation von Stakeholdern sowie
  • die Förderung von regionalen Communities of Practice. 

Vor allem im Hinblick auf die laufenden Bemühungen, die nationalen Klimaschutz- und Entwicklungsagenden an den langfristig geplanten Strategien für Niedrigemissionsentwicklungen (LT-LEDS) auszurichten, erhält eine der wichtigsten Empfehlungen besondere Relevanz:

  • die Unterstützung eines integrativen Prozesses für die Aktualisierung der NDCs und ihrer Umsetzung im Zusammenhang mit bestehenden nationalen Rahmenwerken.

Erfahrungen aus Uganda

Die Regierung von Uganda hat 2022 im Rahmen der von der IKI geförderten Initiative „Climate Promise“ des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) ihre NDCs überarbeitet und die darin enthaltenen Ambitionen gesteigert. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 24,7 Prozent zu verringern und damit die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern.

Die NDC-Umsetzung in Uganda ist eng mit der Entwicklung des nationalen Klimaschutzgesetzes (NCCA) des Landes aus dem Jahr 2021 verknüpft. Neben der Aktualisierung des NDC hat UNDP die Regierung auch bei der Ausarbeitung des NCCA unterstützt. Es verleiht Klimaschutzmaßnahmen Gesetzeskraft und verbessert die Beteiligung des Landes an Klimaschutzmechanismen sowie den Systemen zur Messung von Emissionen, Berichterstattung und Verifizierung von Klimaschutzdaten. 

Darüber hinaus wird der Prozess zur NDC-Umsetzung durch einen Plan zur Umsetzung und Mobilisierung von Ressourcen reguliert. Dieser Plan liefert einen umfassenden Rahmen sowie die Ressourcen für geplante Aktivitäten. Zusätzlich wurden über UNDP fünf Projekt-Konzeptpapiere erstellt, die spezifische NDC-Maßnahmen zur Mobilisierung von Ressourcen beschreiben. Diese konzentrieren sich auf den Verkehrs- und Landwirtschaftssektor sowie auf eine genderresponsive Planung des Klimaschutzes und auf die Stärkung der Widerstandsfähigkeit. Uganda hat sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, mithilfe einer Langfriststrategie für den Klimaschutz bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. 

Zusammenfassend zeigen die Studie und die Erfahrung aus Uganda, dass die Integration des NDC-Prozesses in ein nationales Arbeitsprogramm  und die Koordinierung über verschiedene Unterstützungsorganisationen als zentrale Elemente gefördert werden müssen, um die NDCs ambitionierter zu gestalten und eine integrierte Vision für nachhaltige Entwicklung und den Klimaschutz zu schaffen. 

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

IKI Brown Bag Lunch

Im März sind die Studie "On the Road to 2025" und die Erfahrungen aus Uganda im Rahmen eines IKI Brown Bag Lunch vorgestellt worden. Hier finden Sie die Präsentationen zur Veranstaltung: 

On the Road to 2025: Lessons for effective NDC Support 

Uganda’s NDC update process 

"On the road to 2025"

Die Studie "On the road to 2025- Lessons for effective NDC update support" wurde im Rahmen des IKI-Unterstützungsprojekts für die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der gemeinnützigen Organisation SouthSouthNorth durchgeführt. 

Videos zum Projekt

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