Erfahrungen aus dem NDC-Aktualisierungszyklus
Die IKI veröffentlicht eine Studie mit Empfehlungen für 2025.
Im Vorfeld des von der NDC-Partnerschaft gestarteten Themencalls für langfristige Niedrigemissionsstrategien (LT-LEDS) und ambitionierte national festgelegte Klimaschutzbeiträge (NDCs) präsentierte die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ihre Erkenntnisse aus geleisteten Regierungsunterstützungen und daraus entstandenen Empfehlungen für die nächsten NDC-Aktualisierungen.
Die zusammenfassenden Berichte der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) zeichnen ein düsteres Bild in Bezug auf die bisher eingereichten Verpflichtungen zum globalen Klimaschutz. Es wird deutlich, dass die von den Vertragsstaaten der Konvention vorgelegten Maßnahmen zu einer globalen Erderwärmung um 2,5 Grad Celsius oder – im schlimmsten Fall – um 2,9 Grad Celsius führen könnten. Auch wenn die NDCs die Ziele zur Reduzierung von Emissionen bis 2030 definieren, so stimmen die meisten NDCs nicht mit den Netto-Null-Zusicherungen (falls vorhanden) überein, die bis etwa zur Mitte dieses Jahrhunderts umgesetzt werden sollen. Das bedeutet, dass viele Länder den Großteil ihrer Maßnahmen zum Klimaschutz über das Jahr 2030 hinaus aufschieben. Dementsprechend forderten die Delegierten auf der Weltklimakonferenz COP27 sowohl die verstärkte Umsetzung der NDCs als auch ambitioniertere Ziele für kommenden Aktualisierungszyklen.
Themencall der NDC-Partnerschaft für LT-LEDS und eine Anpassung, Aktualisierung und Verstärkung von NDCs
Am 8. November 2022 stellte die NDC Partnerschaft (NDCP) ihren neuen Themencall auf der COP27 vor. Mit dem Aufruf sollen Mitgliedsländer dabei unterstützt werden, robuste langfristige Niedrigemissionsstrategien (LT-LEDS) zu entwickeln, um bis Mitte des Jahrhunderts Emissionsneutralität zu erreichen, ihre NDCs für den Zeitraum 2025 bis 2035 ambitioniert zu aktualisieren und realistische Umsetzungspläne zu entwerfen.
Um den Partnerländern die Möglichkeit zu geben, den Aktualisierungsprozess in ihrem eigenen Tempo und abgestimmt auf die nationalen Planungsprozesse zu gestalten, startet der NDCP-Themencall frühzeitig vor der Einreichungsfrist (2025). Im Rahmen dieses Aufrufs werden die Prioritäten der sich bewerbenden Mitgliedsländer mit den Unterstützungsangeboten von Durchführungsorganisationen und der internationalen Fördergebergemeinschaft zusammengebracht. Dabei steht die Eigenverantwortung der jeweiligen Länder und die Entwicklung von Kapazitäten im Mittelpunkt aller Bemühungen.
Unterstützung durch die Internationale Klimaschutzinitiative
Die IKI plant, den Aufruf sowohl über bestehende bilaterale und globale Projekte als auch durch eine finanzielle Aufstockung zu unterstützen. Um diese Unterstützung zuzusichern, nahm eine Vertreterin des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) während der COP27 im Namen der Bundesregierung an der Auftaktveranstaltung teil. Vertreten waren auch die Länder Kambodscha, Äthiopien, Jamaika und Uganda sowie das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die 2050 Pathways Platform.
Zurückblicken und für die Zukunft lernen
Die Internationale Klimaschutzinitiative kann sich auf ihre umfangreichen Erfahrungen bei der Unterstützung von NDC-Aktualisierungen und LT-LEDS stützen. Sie leistete insbesondere über bilaterale und globale Programme als auch durch Initiativen wie dem Climate Action Enhancement Package (CAEP, Klimaschutz-Erweiterungspaket) der NDC-Partnerschaft und Climate Promise (Initiative von UNDP) Unterstützung. Diese zwei umfassenden Programme, wurden im Jahr 2019/2020 ins Leben gerufen, um Länder bei der Aktualisierung ihrer NDCs zu unterstützen. Derzeit unterstützt die IKI 37 Länder bei Aktivitäten im Zusammenhang mit LT-LEDS.
Die auf unterschiedlichen Ebenen gewonnenen Erkenntnisse begleiten die direkten Länderunterstützung der IKI. Die kürzlich veröffentlichte Studie On the road to 2025 – Lessons for effective NDC Support beispielsweise führt gewonnenen Erkenntnisse aus dem Prozess von 2020/21 zusammen und bietet konkrete Empfehlungen für den nächsten Aktualisierungszyklus. Die Analyse bezieht sich unter anderem auf die Perspektive von Regierungen sowie zivilgesellschaftlichen Klimaakteuren. In Übereinstimmung mit dem kürzlich angestoßenen Themencall der NDC-Partnerschaft empfiehlt die Studie die Ausrichtung an und die Integration von NDC-Prozessen in nationale Entwicklungs- und Klimapläne sowie die Verbesserung von Datenverfügbarkeit und den Aufbau von Kapazitäten von nationalen, klimarelevanten Institutionen und ihren Mitarbeitenden.
Ein praktisches Instrument, um Datenverlust von einem Aktualisierungszyklus zum nächsten zu vermeiden, ist die NDC Übergabe Checkliste. Die im Rahmen der IKI erstellte Handreichung stellt Regierungen eine Vorlage zur Verfügung, um wesentliche Informationen über abgeschlossene NDC-Aktualisierungen erfassen können. Dazu zählen unter anderem Daten und Methoden, Zugangsmodalitäten für diese Daten, aber auch die beteiligten Akteure und weitere Schlüsselinformationen.
Um die Lernerfahrungen aus der Vergangenheit zu vergemeinschaften, arbeitet die IKI eng mit anderen Partnerinstitutionen und Durchführungsorganisationen zusammen, um Herausforderungen und bewährte Verfahren für eine wirksame Unterstützung der Länder auszutauschen. Eine Vertreterin des BMWK nahm am 13. November an einem Workshop mit Ländervertreterinnen und Ländervertretern sowie Durchführungspartnerinnen und Durchführungspartnern teil, um die Erfahrungen aus dem weltweiten Engagement der IKI zu teilen. Die Veranstaltung wurde von der NDC Partnerschaft und dem World Resources Institute (WRI) ausgerichtet, um Erfahrungen auszutauschen und über Empfehlungen für die Entwicklung von LT-LEDS und den nächsten NDC-Aktualisierungszyklus zu diskutieren.
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