Vietnam
Stand: September 2024
Vietnam ist durch seine lange Küstenlinie und die Deltas äußerst verwundbar gegenüber dem Klimawandel. Die Auswirkungen des Klimawandels und eine CO2-intensive Ökonomie gefährden Vietnams ehrgeizige Stabilitäts-, Wachstums- und Wohlstandspläne. Die größten Risiken im Hinblick auf den Klimawandel sind die Zunahme von Extremereignissen und verstärkte saisonale Schwankungen, die Überschwemmungen und lokal begrenzten Dürren zur Folge haben. Die Küstengebiete sind vom Meeresspiegelanstieg, Überflutungen und Salzwassereintrag betroffen, was die Biodiversität und Landwirtschaft, insbesondere den Reisanbau in Deltagebieten, beeinträchtigt.
Vietnam ist derzeitig abhängig von fossilen Energieträgern für seine Stromerzeugung. Im Jahr 2020 bestand der Strommix aus 46 Prozent Kohle, 31 Prozent Wasserkraft, 10 Prozent Erdgas/Öl, 11 Prozent Solar, ein Prozent Wind und ein Prozent Biomasse/Import. Aufgrund eines schnellen Wirtschaftswachstums entsteht ein starker Druck auf den Ausbau von Stromerzeugungskapazitäten und sonstiger Energieinfrastruktur.
Schnittstellenprojekt
In den meisten Schwerpunktländern der IKI gibt es sogenannte IKI-Schnittstellenprojekte, die feste Projektbüros in den Hauptstädten haben. Neben ihrem eigenen landesspezifischen Projektauftrag gehört es zu den Aufgaben der Schnittstellenprojekte, engen Kontakt zu den Umwelt- und Klimaministerien zu halten sowie die klima- und biodiversitätspolitische Vernetzung mit anderen relevanten Ministerien sicherzustellen. Darüber hinaus arbeiten die Schnittstellenprojekte daran, alle IKI-Projekte im Land und in der Region miteinander zu vernetzen und so Synergien zu fördern.
Die Schnittstellenfunktion wird derzeit vom Projekt Unterstützung Vietnams für die Umsetzung des Pariser Abkommens II (SIPA II) übernommen.
Schwerpunkte des Projekts
Die Unterstützung der vietnamesischen Regierung zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens erstreckt sich auf fünf Kernbereiche:
- Beratung bei der weiteren Entwicklung und Umsetzung des vietnamesischen Klima- und Biodiversitätsbeitrags;
- Unterstützung beim Aufbau eines institutionellen Rahmens zur Umsetzung der Abkommen von Paris und Kunming-Montreal sowie der JETP;
- Beratung und Kapazitätsaufbau zur Dekarbonisierung des Transportsektors in Vietnam mit Fokus auf den Frachttransport;
- in zwei Provinzen werden konkrete Maßnahmen durchgeführt, die hohes Skalierungspotential aufweisen (Konzept der naturbasierten Lösungen für Anpassung (NbSA));
- Funktion als IKI-Schnittstelle: Förderung des Dialogs über Klima und Biodiversität zwischen den IKI-Projekten im Land sowie zwischen weiteren Akteurinnen und Akteuren (Vernetzungsangebote und Wissensmanagement).
Kontakt zum Projekt
Einblicke in die Projektarbeit
- Von der Bohne zur Tafel: Stärkung der Klimaresilienz und der Lebensrundlagen vietnamesischer Kakao- und Obstbauern durch…
- South East Asia Energy Transition Partnership
- Green Youth labs: Trainingsprogramm für Innovation und eine sozial gerechte Energiewende (GreenYOU)
- Ökosystembasierte Anpassung an der Nord-Zentral Küste Vietnams: Wiederherstellung und Co-Management degradierter Dünen…
In Kürze
Region: Asien
Einwohnerzahl: 98,9 Mio. (Weltbank, 2023)
CO2eq-Emissionen gesamt (inkl. LUCF): 457,1 Mio. t (ClimateWatch, 2021)
CO2eq-Emissionen pro Kopf (inkl. LUCF): 4,7 t (ClimateWatch, 2021)
Gesamtenergieversorgung (IRENA, 2021):
- 22 % EE (46 % Bioenergie - 40 % Wasser/Meer - 3 % Wind - 11 % Solar)
- 24 % Öl
- 7 % Gas
- 47 % Kohle + sonstige
IKI-Projekte im Land (Stand: Juni 2024):
- bilateral: 12 laufend, 14 abgeschlossen
- regional: 7 laufend, 13 abgeschlossen
- global: 18 laufend, 32 abgeschlossen
NDC-Partnerschaft: Länderseite
Partnerministerien:
- Umweltministerium (MONRE)
- Ministerium für Planung und Investitionen (MPI)
- Landwirtschafsministerium (MARD)
- Bauministerium (MOC)
- Finanzministerium (MOF)
- Ministerium für Industrie und Handel (MOIT)
- Verkehrsministerium (MOT)
Die IKI-Strategie
Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.
Partnerländer der IKI
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