Angola: IKI-Projekt unterstützt marine Raumplanung

In Angola wurden erste Schritte zur Einführung einer marinen Raumplanung (MSP) im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung des Meeres getan.
Angola hat eine Küste von 1.600 Kilometern Länge und besitzt eine große Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) im Südostatlantik. Dieses Seegebiet bildet einen Teil des marinen Ökosystems Benguelastrom, an dem auch Namibia und Südafrika teilhaben und das für seine außerordentlich hohe Produktivität und einmalige biologische Vielfalt bekannt ist.
2007 brachten die Küstenstaaten Angola, Namibia und Südafrika eine Initiative zur grenzüberschreitenden Bewirtschaftung der Region auf den Weg: die Benguela Current Commission (BCC). Im letzten Jahr ratifizierten die Mitgliedstaaten ein gemeinsames Übereinkommen über eine marine Ökoregion in Afrika, bei der es sich um die erste ihrer Art handelt. Seit 2014 unterstützt das Projekt "Schutz und nachhaltige, faire Nutzung der marinen Ökoregion Benguelastrom" die BCC und deren Mitgliedstaaten bei der Umsetzung des Übereinkommens über den Benguelastrom. Das Projekt wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) finanziert.
Das Projekt fördert eine ökologisch tragfähige Entwicklungsplanung des Meeresgebietes, an dem die drei Länder liegen, und führt zu diesem Zweck ein Raumplanungskonzept ein, das die marine Biodiversität und den Wert der Naturressourcen der Ökoregion berücksichtigt. Im Rahmen der marinen Raumplanung (MSP) unterstützt das Projekt die BCC-Mitgliedstaaten bei der Identifizierung und Bewirtschaftung von Seegebieten der Region, die eine besondere ökologische oder biologische Bedeutung besitzen (Ecologically or Biologically Significant Marine Areas – EBSAs).
Im Februar 2016 wurde ein Einführungs-Workshop zur MSP in Luanda (Angola) durchgeführt. Hochrangige Vertreter aller betroffenen Ministerien, darunter die Ministerien für Erdölförderung, Umwelt, Verkehr und Fischerei sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und des privaten Sektors wirkten aktiv an der Schulung mit. Im Rahmen des Workshops wurden die ersten Schritte für die Einführung der MSP in Angola skizziert, mit der eine nachhaltige Meeresentwicklung möglich werden soll.
Angola ist einer der führenden erdölexportierenden Staaten Afrikas. Aufgrund des niedrigen Ölpreises müssen die Fischerei und andere Bereiche der Meereswirtschaft leistungsfähiger werden, um die Blue Economy wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die MSP zielt darauf ab, die menschlichen Aktivitäten besser aufeinander abzustimmen und dabei die Umwelt der Anrainer zu schützen. Gleichzeitig gilt es, die Produktivität aller Sektoren bei der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Meeresressourcen zu maximieren.
Der erfolgreiche Schulungs-Workshop trug erheblich dazu bei, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür zu sensibilisieren, dass die angolanischen Seegebiete durch eine MSP sektorübergreifend und flexibel geplant und bewirtschaftet werden müssen. Dafür ist eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ministerien notwendig. Die Kapazitäten der politisch Verantwortlichen, der Entscheider und der Manager in Angola wurden verbessert, um die bereits laufenden nationalen Bemühungen um eine langfristige, nachhaltige Nutzung des Meeres vor der angolanischen Küste sowie der marinen Ressourcen zu stärken. Mit dem Workshop wurde die erste Schulungsphase der MSP-Einführung in den BCC-Mitgliedstaaten abgeschlossen, denn ähnliche Workshops hatten bereits im letzten Quartal 2015 in Namibia und Südafrika stattgefunden.
Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) verantwortet die Umsetzung des BMUB-IKI-Projekts in Zusammenarbeit mit dem BCC-Sekretariat und den für die Bewirtschaftung und den Schutz des Meeres zuständigen Ministerien der drei Mitgliedstaaten. Das Projekt hat ein Volumen von 9 Millionen Euro und läuft bis April 2020.
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