Meeresraumplanung schlägt Brücken zwischen Sektoren in Angola
Am Tag des Meeres weisen zwei angolanische Ministerien auf die Folgen menschlichen Handelns für die Meere hin und wollen zukünftig gemeinsam handeln.
Am 8. Juni 2018 haben Ministerien in Angola zum ersten Mal den Tag des Meeres gefeiert und dabei Geschichte geschrieben: Die Umweltministerin und die Ministerin für Fischerei und Meeresangelegenheiten unterzeichneten an diesem Tag eine Vereinbarung, in der sich die beiden Ressorts erstmals zu gemeinsamen Handeln verpflichten, um den Zustand und die Produktivität der Meere zu verbessern. Dadurch sollen die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Küstenbevölkerung gefördert werden, deren Lebensunterhalt direkt vom Meer abhängt.
An der hochrangigen Veranstaltung in Luanda nahmen neben den beiden Ministerinnen etwa 100 geladene Stakeholder teil. Die Themen reichten von der Blue Economy über die Institutionalisierung der Meeresraumplanung (MSP) bis hin zu den Ökologisch oder biologisch wichtigen Meeresgebieten (EBSAs) des Landes. In diesem Jahr stand am Tag des Meeres weltweit die Frage im Vordergrund, wie sich die Menge an Plastikmüll, der im Meer landen, verringern lässt. Das Thema wurde auch in Luanda intensiv diskutiert, denn Kunststoffabfälle im Meer gefährden die Gesundheit von Meereslebewesen und Menschen gleichermaßen.
Seit vielen Jahren liefen bereits Gespräche zwischen den beiden Ministerien darüber, welches der beiden Ressorts bei der Bewirtschaftung und dem Schutz von marinen Ressourcen und Biodiversität die Federführung übernehmen soll. Schließlich gelang es, eine Brücke zu schlagen und eine Einigung herbeizuführen. Diese kann als historisch gelten, denn die beiden Ministerien haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart, um die Bewirtschaftung von Küsten- und Meeresgebieten zu verbessern. Zu diesem Zweck sollen sehr zügig eine Meeresstrategie und ein Meeresraumplan entwickelt werden. Die beiden Ministerinnen unterzeichneten ein entsprechendes Protokoll über die Zusammenarbeit zum Schutz der Umwelt in den angolanischen Fischereigemeinden.
Die Veranstaltung, über die umfangreich in den Medien berichtet wurde, begann mit der Begrüßung durch die angolanische Ministerin für Fischerei und Meeresangelegenheiten, Victória Francisco Lopes Cristóvão De Barros Neto, und endete mit dem Schlusswort von Umweltministerin Paula Cristina Francisco Coelho, die hervorhob: „Angola muss den MSP-Prozess zügig vorantreiben“. Mitglieder der nationalen Arbeitsgruppe stellten die Fortschritte in den Bereichen MSP und EBSA vor. So wurden die EBSAs des Landes kürzlich überprüft, und man einigte sich über die Einrichtung neuer EBSAs sowie das MSP-Pilotgebiet. Darüber hinaus erklärte der Leiter des neuen Direktorats für Meeresangelegenheiten, inwiefern das Meer einen Beitrag zur Diversifizierung der angolanischen Wirtschaft leisten kann – beispielsweise durch die Förderung des Ökotourismus und anderer nachhaltiger Bewirtschaftung.
Die GIZ unterstützt Angola seit 2014 bei der Einführung einer marinen Raumplanung sowie bei der Identifizierung und dem Management der EBSAs im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Regionaler Partner des Projekts „Schutz und nachhaltige Nutzung der Meeresbiodiversität der marinen Ökoregion Benguelastrom“ ist die Benguelastrom-Konvention (BCC), die auch Namibia und Südafrika ratifiziert haben. Die Ministerinnen Coelho und de Barros Neto dankten dem BMU für die wichtige Unterstützung Angolas und der Region.
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