Verpflichtung zur nachhaltigen Entwicklung des Benguelastroms

Auf der 5. Ministerkonferenz der Benguelastrom-Kommission in Namibia verpflichten sich 10 Ministerinnen und Minister zur nachhaltigen Entwicklung der marinen Ökoregion im Süd-Ost-Atlantik.
Im Dezember 2016 fand unter dem Titel „Our Ocean, Our Heritage, Our Future“ die 5. Ministerkonferenz der Benguelastrom-Kommission (BCC) statt. Auf der von Namibia ausgerichteten Konferenz kamen 10 Fachministerinnen und -minister aus Angola, Namibia und Südafrika zusammen, die die Ressorts Umwelt, Fischerei, Verkehr, Bergbau und Erdölförderung vertraten. Sie gaben eine Erklärung ab, in der sie sich zur nachhaltigen Entwicklung des Benguelastroms verpflichten. Die marine Ökoregion Benguelastrom gehört zu den produktivsten Meeresregionen der Welt und besitzt eine einzigartige marine Biodiversität.
Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Region zählen die kommerzielle Fischerei, der Seefrachtverkehr, der Tourismus sowie die Förderung von Erdöl, Erdgas, Diamanten und anderen Rohstoffen. 2007 gründeten Angola, Namibia und Südafrika die BCC, um die trilaterale Bewirtschaftung dieses gemeinsamen Ökosystems zu verbessern. Ein von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Zusammenarbeit mit dem BCC-Sekretariat durchgeführtes Projekt unterstützt die Kommission und ihre Mitgliedstaaten bei der Umsetzung von Meeresraumplanung sowie bei der Beschreibung und dem Management der „ökologisch oder biologisch bedeutsamen Meeresgebiete“ der Region (EBSAs). Das Projekt wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) finanziert.
Nachdem die BCC-Mitgliedstaaten die Benguelastrom-Konvention 2015 ratifiziert haben, wurde die BCC nun als Regionalorganisation institutionalisiert. Sie verfügt nun über ausreichende Befugnisse, um die zwischenstaatlichen Übereinkommen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der marinen Ökoregion Benguelastrom umzusetzen.
Auf der Ministerkonferenz vom 8. Dezember 2016 wurde herausgestellt, dass der Meeresraumplanung als praktische Strategie für eine ökosystembasierte Bewirtschaftung der Meere im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung große Bedeutung zukommt. Dabei hob die südafrikanische Umweltministerin Dr. Edna Molewa die Zusammenarbeit mit Deutschland positiv hervor: „Im letzten Jahr ist es uns mit deutscher Unterstützung gelungen, einen Prozess einzuführen, mit dem wir die Grundlage für eine effektive Meeresraumplanung legen“. Wie Dr. Molewa berichtete, beabsichtigt das Kabinett der südafrikanischen Regierung einen Gesetzentwurf zur Meeresraumplanung zu Jahresbeginn ins Parlament einzubringen. Damit wird die Grundlage für deren Umsetzung in den südafrikanischen Hoheitsgewässern gelegt.

Der deutsche Botschafter in Namibia, Christian Schlaga, erklärte dazu: „Deutschland hat großes Interesse daran, von und mit Ihnen zu lernen, wie sich eine nachhaltige Entwicklung unserer Meere am besten erreichen lässt. Die Bundesregierung sichert Ihnen dabei weitere Unterstützung zur Stärkung der BCC zu.“
Der namibische Minister für Fischerei und marine Ressourcen, Bernard Esau, betonte, dass sich die BCC unter seiner Leitung als Vorsitzender für die nächsten zwei Jahre darauf konzentrieren wird, Mechanismen zu entwickeln, mit denen die verschiedenen wirtschaftlichen Nutzungen der marinen Ökoregion nachhaltig miteinander in Einklang gebracht werden können.

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