08.07.2025

Mexiko setzt auf klimafreundliche Salpetersäureproduktion

Blick von oben auf eine industrielle Produktionsstätte mit zahlreichen Rohrsystemen, Tanks und einer Säule.

Seit 2019 ist Mexiko ein engagierter Partner in der Nitric Acid Climate Action Group (NACAG) und unternimmt bedeutende Schritte zur Minderung von Lachgasemissionen (N₂O) im Salpetersäuresektor. Durch die Zusammenarbeit wurden inzwischen konkrete technologische und institutionelle Meilensteine erreicht.

Politisches Engagement und Integration in nationale Klimaziele

Die Grundlage für Mexikos Beteiligung an der NACAG wurde Ende 2019 gelegt, als die mexikanische Regierung die politische Selbstverpflichtungserklärung (Statement of Undertaking) unterzeichnete. Mit dieser Erklärung bekundet das Land seine Absicht, dauerhafte politische Maßnahmen zur langfristigen Minderung von N₂O-Emissionen in der Salpetersäureproduktion zu ergreifen. Aufbauend darauf nahm Mexiko 2022 die Emissionen aus dem Salpetersäuresektor formell in seine national festgelegten Klimabeiträge (NDCs) im Rahmen des Pariser Abkommens auf.

Zwei zentrale Salpetersäureproduzenten in Mexiko, Química PIMA und Soluciones Químicas para el Campo y la Industria S.A. de C.V., arbeiten aktiv mit der NACAG zusammen.

Química PIMA: Fortschritte bei den Messgeräten 

Das im Nordwesten Mexikos ansässige Unternehmen produziert jährlich rund 30.000 Tonnen Salpetersäure. Química PIMA zeichnet sich durch ein hohes Maß an Umweltverantwortung aus und hat sich eigenständig für den Einsatz von Minderungstechnologien von NOx- und N₂O-Emissionen entschieden. 

Am 17. April 2024 wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht: Química PIMA unterzeichnete einen Vertrag mit einem Anbieter – ausgewählt über ein transparentes öffentliches Ausschreibungsverfahren – zur Lieferung von modernem Monitoring Equipment für Lachgasemissionen. Das durch NACAG finanzierte Equipment wird eingesetzt, um die erzielten Fortschritte bei der Minderung von N₂O-Emissionen zuverlässig zu messen.

Soluciones Químicas: Komplettlösung für Minderung und Monitoring

Soluciones Químicas, ein führendes Unternehmen der mexikanischen Düngemittelindustrie mit über fünfzig Jahren Erfahrung und einer jährlichen Salpetersäureproduktion von etwa 45.000 Tonnen Salpetersäure, hat einen weiteren entscheidenden Schritt im Klimaschutz unternommen.

Am 11. September 2024 unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag mit einem mexikanischen Unternehmen über die Lieferung und Installation einer tertiären N₂O-Minderungstechnologie. Dieses innovative Beschaffungsmodell fördert die internationale Kooperation: Während ein europäisches Unternehmen den Reaktor entwirft, übernimmt ein mexikanischer Partner Herstellung und Installation vor Ort. Diese Partnerschaft steht exemplarisch für ein Erfolgsmodell, das internationale Fachkompetenz mit lokalem Kapazitätsaufbau vereint.

Einsparung von 100.000 Tonnen CO₂-Äquivalenten

Nach der Inbetriebnahme wird erwartet, dass das System zur Emissionsminderung bei Soluciones Químicas jährlich über 100.000 Tonnen CO₂-Äquivalente einspart. Das entspricht etwa 25.500 weniger Fahrzeugen auf der Straße oder einer Einsparung von rund 248.000 Barrel Öl. Die Installation der Minderungstechnologie und des Monitoring-Equipments ist für 2025 geplant.

NACAG, umgesetzt durch die GIZ im Auftrag der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI), wird Mexiko auch weiterhin auf seinem Weg zur Erreichung der Klimaziele durch eine tiefgreifende Dekarbonisierung des Salpetersäuresektors unterstützen.

Ein neu veröffentlichtes Video zeigt, wie die Salpetersäureindustrie in Mexiko durch starke Partnerschaften und moderne Technologien zukunftsfähig gemacht wird – und das im Sinne des Klimaschutzes:

Zum Video

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Videos zum Projekt

Das Vorschaubild zeigt einen Ausschnitt aus dem Video: Ein Mann in einem karierten Hemd sitzt in einem Haus neben einem weißen Helm.

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