25.02.2020

Mexiko verpflichtet sich zu klimafreundlicher Salpetersäureproduktion

Salpetersäure-Fabrik in Mexiko
Durch technische Lösungen können die extrem klimaschädlichen Lachgas-Emissionen auf ein Minimum reduziert werden. Foto: GIZ Mexiko

Mexiko ist das erste lateinamerikanische Land, das sich zu einer klimafreundlicheren Salpetersäureproduktion verpflichtet.

Das mexikanische Umweltministerium (SEMARNAT) verpflichtete sich im Februar 2020 geeignete politische Maßnahmen zu treffen, um die N2O-Emissionen aus der Salpetersäureproduktion bis Ende 2024 zu minimieren.

Salpetersäure wird weltweit als Ausgangsstoff für die Herstellung von Kunstdünger und Sprengstoffen verwendet. Während der Herstellung fallen erhebliche Mengen an Distickstoffmonoxid (N2O) – auch Lachgas genannt – an. Dieses Gas hat eine 265 Mal so große Treibhausgaswirkung wie Kohlendioxid (CO2) und gehört damit zu den klimaschädlichsten Gasen überhaupt. Die Emissionen aus allen Salpetersäure produzierenden Anlagen des Landes entsprechen in ihrer Klimawirkung den Jahresemissionen von 200.000 Autos. Das Klimaaktionsbündnis Salpetersäure (NACAG) hat das Ziel, die N2O-Emissionen aus der Produktion von Salpetersäure weltweit deutlich zu senken. Das NACAG wurde vom deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ins Leben gerufen und wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative des BMU finanziert.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass Mexiko sich als erstes lateinamerikanisches Land zu einer klimafreundlichen Salpetersäureproduktion verpflichtet hat. Damit hat die Nitric Acid Climate Action Group (NACAG) einen wichtigen Meilenstein erreicht und ist ihrem Ziel näher gekommen, einen ganzen Sektor klimafreundlicher zu gestalten“, so Bundesumweltministerin Svenja Schulze.

Nach dieser Entscheidung kommen drei mexikanische Salpetersäure-Produktionsstätten in Frage, deren Betrieb mit Mitteln der NACAG klimagerecht umgestellt werden kann. Insgesamt stellt die NACAG 4 bis 5 Millionen Euro für die Einführung von N2O-Reduktionstechnik zur Verfügung. Damit können die Betreiber der Produktionsstätten den N2O-Ausstoß ihrer Anlagen um bis zu 98 Prozent verringern.

Die Selbstverpflichtung der mexikanischen Regierung ist wichtiger Meilenstein für die NACAG in Lateinamerika. Gleichzeitig stellt die Zusage einen Beitrag zur Erreichung der mexikanischen Klimaschutzziele im Rahmen des Klimaschutzabkommens von Paris dar.

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