03.02.2025

Fortschritte bei der Dekarbonisierung der Salpetersäureproduktion

Eine komplexe industrielle Struktur bei Nacht, in der verschiedene Rohre und Metallplattformen sichtbar sind. Der Dampf, der aus der Fabrik aufsteigt, ist im Kontrast zum dunklen Himmel. Das Bild zeigt die detaillierte Architektur einer Düngerproduktionsanlage.

Die von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Nitric Acid Climate Action Group (NACAG) schafft weltweit Anreize für die dauerhafte Minderung von Lachgasemissionen in der Salpetersäureproduktion. In den letzten Monaten konnte die NACAG einige Erfolge verbuchen.

Wachsende politische Verpflichtung

Im Jahr 2024 trat Pakistan der NACAG bei und wurde damit das elfte teilnehmende Land. Das pakistanische Ministerium für Klimawandel und Umweltkoordination unterzeichnete die Verpflichtungserklärung (Statement of Undertaking, SoU) und verpflichtete sich damit, die N₂O-Emissionen im Salpetersäuresektor des Landes dauerhaft zu reduzieren.

Wolfgang Hesse, Koordinator für Energie, Klimawandel und gerechte Transformation bei der GIZ-Pakistan, der Durchführungsorganisation der NACAG, bekräftigte das Engagement der Initiative, die technische Expertise und den Kapazitätsaufbau zur Verfügung zu stellen. Er hob hervor, dass Pakistan dank der Unterstützung von NACAG seine N₂O-Emissionsreduktionsziele im Rahmen der Nationalen Klimaschutzbeiträge (Nationally Determined Contributions, NDC 2.0) voraussichtlich um mehr als 200 Prozent übertreffen wird.

Bis Dezember 2024 haben insgesamt elf Länder die Verpflichtungserklärung unterzeichnet, darunter Argentinien, Georgien, Jordanien, Kolumbien, Mexiko, Pakistan, Peru, Thailand, Tunesien, Usbekistan und Simbabwe. Diese Staaten arbeiten aktiv an der Entwicklung von N₂O-Regelungen, um dauerhafte und nachhaltige Emissionsminderungen zu gewährleisten. Zusammen beträgt das Minderungspotenzial dieser Länder 4,5 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr – das entspricht den jährlichen Emissionen von etwa 430.000 Personen in Deutschland.

Fortschritte des Privatsektors bei der Dekarbonisierung

Auch der Privatsektor macht im Rahmen der NACAG bedeutende Fortschritte. Die Multan-Anlage von Fatima Fertilizer in Pakistan wurde für eine finanzielle Unterstützung zur Installation von Reduktionstechnologien und Überwachungssystemen in ihren Produktionsanlagen zugelassen. Der Salpetersäuresektor Pakistans allein hat ein geschätztes Minderungspotenzial von rund 1,86 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr – das entspricht fast 770.496 Hin- und Rückflügen zwischen Islamabad und Berlin.

Bis Januar 2025 haben weltweit elf Anlagenbetreiber mit der NACAG Finanzierungsverträge mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 26,5 Millionen Euro unterzeichnet. In vielen Ländern übernimmt die Industrie eine führende Rolle bei den Klimaschutzbemühungen. So haben beispielsweise ENAEX in Peru und die Fatima Group in Pakistan eigenständig N₂O-Reduktionstechnologien installiert. JSC "Rustavi Azot" in Georgien hat bedeutende Investitionen in Minderungstechnologien getätigt.

Darüber hinaus haben Anlagenbetreiber in Georgien, Mexiko, Simbabwe, Thailand und Tunesien Verträge über die Beschaffung und Installation von N2O-Überwachungsausrüstungen unterzeichnet.

Die NACAG zeigt weiterhin, dass durch gemeinsame Anstrengungen von Regierungen und Industrie erhebliche Fortschritte bei der Dekarbonisierung eines der emissionsintensivsten Sektoren erzielt werden können. Dies unterstreicht die Rolle der NACAG als klimapolitische Vorreiterkoalition. Die Initiative bringt proaktive Länder und Industrien zusammen, die sich für die Reduzierung von N₂O-Emissionen verpflichtet haben und die internationale Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft fördern.

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