Mexiko

In der Klimagesetzgebung war Mexiko weit fortgeschritten. Als erstes Entwicklungsland verabschiedete es schon 2012 sein allgemeines Klimarahmengesetz, das die Grundlage für die Klimapolitik und die Verantwortlichkeiten der drei Regierungsebenen (national, bundesstaatlich und auf Gemeindeebene) festlegt. 2016 legte es seinen damals sehr ambitionierten nationalen Klimabeitrag (Nationally Determined Contribution, NDC) sowie eine Langfriststrategie (LTS) vor. 

Auf der COP 27 im November 2022 präsentierte Mexiko die zweite Aktualisierung dieses NDC: Darin verpflichtet es sich bedingungslos, die Treibhausgasemissionen um 30 Prozent (35 Prozent mit Hilfe von vereinbarter ausländischer Unterstützung) und die Rußemissionen um 51 Prozent bis 2030 zu reduzieren - im Vergleich zum Business-as-usual-Szenario. In Bezug auf die bedingten Verpflichtungen kann die Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf bis zu 40 Prozent und die der Rußemissionen auf bis zu 70 Prozent erhöht werden, wenn mehr Ressourcen für die Umsetzung zur Verfügung stehen.

Der nun geltende nationale Klimabeitrag Mexikos führt laut Climate Action Tracker (CAT) zu höheren Emissionswerten als die Ziele von 2016 und wird daher als „critically insufficient“ eingestuft. Beim CAT findet sich eine detaillierte und verständliche Analyse des aktualisierten NDC, ganz besonders der Minderungskomponente.

Gleichzeitig setzt Mexiko auf eine Anpassungskomponente, die ein besseres Verständnis der Anfälligkeit des Landes für die Auswirkungen des Klimawandels widerspiegelt. 

Bei den Verhandlungen im Rahmen der Biodiversitätskonvention (Convention on Biological Diversity, CBD) ist Mexiko ein Vorreiter für eine ambitionierte internationale Biodiversitätspolitik. Mexikos nationale Biodiversitätsstrategie und der Biodiversitätsaktionsplan (NBSAP) bestehen seit 2016; beide Dokumente sind unter aktiver Beteiligung aller Regierungsebenen erarbeitet worden. Aktuell werden die Dokumente an die die Beschlüsse der COP 15, die im Dezember 2022 in Montreal stattfand, angepasst (Global Biodiversity Framework, GBF).

Die IKI ist seit ihren Anfängen in Mexiko aktiv. Schwerpunkte der Arbeit im Land sind die Bereiche Minderung von Treibhausgasemissionen, Anpassung an den Klimawandel und Schutz der Biodiversität.

Im Bereich Minderung unterstützen IKI-Projekte unter anderem die Entwicklung des nationalen Emissionshandelssystems, des ersten in ganz Lateinamerika. 

Beim Thema Biodiversität verfolgt die IKI Ansätze, die den Naturschutz mit der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen in Einklang bringen. In einem Projekt schulen beispielsweise landwirtschaftliche Organisationen, Kleinst-, Klein- und mittelgroße Organisationen zu den Themen biodiverse Anbaumethoden und Zugang zu Finanzmitteln. 

Mexiko gehörte im Jahr 2018 zu den ersten Ländern, mit denen die IKI einen Ländercall durchführte. Das Ländervorhaben „Landnutzungsplanung und innovative Finanzierung zur Stärkung der Resilienz Mexikos“ verschiebt den Schwerpunkt des IKI-Portfolios im Land stark auf Anpassung und Biodiversitätsschutz, vor allem in der Landwirtschaft. Der Kick-off für die Hauptphase fand im Juli 2023 statt.