Schutz und nachhaltiges Management von aquatischen Ressourcen im nordöstlichen Himalaya

Bevölkerungswachstum, steigende Nutzungsintensität und die Folgen des Klimawandels bedrohen zunehmend aquatische Habitate und ihre Ökosystemleistungen in der nordöstlichen Himalaya Region Indiens. Das Projekt unterstützte die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der einzigartigen Ökosysteme in der Region, welche die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen darstellen. Dazu stärkte es die Ressourcen und Kompetenzen der betroffenen indischen Verwaltungs- und Forschungseinrichtungen sowie lokaler Nutzergruppen zur partizipativen Entwicklung von Schutz- und nachhaltigen Nutzungskonzepten für aquatische Ressourcen in ausgesuchten Flussabschnitten in vier Bundesstaaten. Die entwickelten Konzepte wurden anschließend in Pilotmaßnahmen überprüft. Der Aufbau nationaler und internationaler Netzwerke verstärkte den Wissensaustausch und die Verbreitung von guten Praxisbeispielen. Das Vorhaben gründete zudem einen Exzellenzcluster, der ebenfalls über die Projektlaufzeit hinaus aktiv blieb.

Projektdaten

Länder
Indien
IKI Förderung
4.700.000,00 €
Laufzeit
01/2020 bis 06/2025
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Politischer Partner
  • Ministry of Environment, Forest and Climate Change (MoEFCC) - India
Durchführungspartner
  • Institute of Inland Fisheries Potsdam-Sacrow (Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow)
  • Ministry for Development of North Eastern Region - India
  • Ministry of Environment, Forest and Climate Change (MoEFCC) - India

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt ist abgeschlossen.
  • Die „Rote Liste“ gefährdeter Arten von Frischwasserfischen wurde aktualisiert. Schutzmaßnahmen wurden in die Staatlichen Aktionspläne eingehen.
  • Zwei neue Fischarten und vier aquatische Insekten wurden während der Bestandsaufnahme aquatischer Arten in Nagaland entdeckt.
  • Die Methodik der Klimavulnerabilität – in welche Gebiete Fische bei veränderten Klimabedingungen abwandern werden - wurde erstmals für drei Fischarten angewendet.
  • Im November 2024 gründeten Akteure aus Forschung, Gesellschaft und Politik das regionale Wissensnetzwerk „North East India Freshwater Collective (NEIFC)“.
  • Bereits mehr als 70 Studierende des Kohima Science College, Jotosma, Nagaland, schrieben sich in den multidisziplinären Kurs „Traditionelles Wissen - Erbe für die Zukunft“ ein, der 2024 neu ins Cirriculum aufgenommenen wurde.
  • Indigenes und lokales Wissen über aquatische Ressourcen der vier Pilotgebiete wurde anhand des entwickelten Methodenhandbuchs dokumentiert. In Manipur waren 300 Schülerinnen und Schüler an der Dokumentation beteiligt, um den Wissenstransfer über Generationen hinaus sicherzustellen.
  • Im Dorf Poilwa, Nagaland, haben die Dorfbewohner acht ausgewiesenen Laichgebiete am 7 km langen Tepuiki-Fluss unter Schutz gestellt. Dies führte zu einer Zunahme der Fischpopulation und Ernährungssicherheit. Ca. 100 Familien wurden bei der Aufzucht von Fischen und endemischen Schnecken in ihren Reisfeldern unterstützt, was eine Einkommenssteigerung von ca. 750 INR pro Monat ermöglichte. Invasive Schneckenarten wurden von den Feldern entfernt.
  • In Manipur, am Chakpi-Fluss im Chandel Distrikt haben sich vier Dörfer zusammengeschlossen, um einen 8 km langen Flussabschnitt zur „Schutzzone“ zu erklären, die das Laich- und Brutgebiet der einheimischen Fischarten schützte und Fischfang, Sandabbau und touristische Aktivitäten verbietete. Mehr als 420 Jugendliche und Frauen überwachten monatlich den Zustand des Flusses und stellen die Daten im neu eingerichteten Community Information Centre (CIC) zur Verfügung. Zusätzliche Lebensunterhalte steigerten das Einkommen von vor allem ärmeren Fischer-Haushalten und reduzierten deren Abhängigkeit von aquatischen Ressourcen.
  • In Khliehshnong, Sohra, Meghalaya schaffte das neu errichtete Besucherinformationszentrum an einem 3 Hektar großen Gewässer ein Bewusstsein für endemische Fischarten wie Channa pardalis. Es verbesserte die Lebensgrundlage der 600 Haushalte des Dorfes und wurde vollständig von zuvor arbeitslosen Jugendlichen verwaltet, die im Anschluss für die Überwachung der Wasserqualität, Naturwanderungen und Umweltbildung verantwortlich waren. In Umkaber wurden außerdem sieben kommunale Fischschutzgebiete in einem 200 m langen Flussabschnitt eingerichtet.
  • In Assam wurde für das Feuchtgebiet Doloni der erste integrierte Managementplan (Integrated Wetland Management Plan, IWMP) entwickelt und implementiert. Auf Wunsch des indischen Umweltministeriums, wurde außerdem die Entwicklung des IWMPs für das urbane Ramsar-Feuchtgebiet Deepor Beel unterstützte.

Letzte Aktualisierung:
12/2025

Legende:

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Meldungen zum Projekt

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