05.03.2020

Lösungsansätze für eine klimafreundliche Mobilität

Dichter Verkehr auf einer Straße in Jakarta in Indonesien
Der Vehrssektor ist einer der größten Verursacher an Treihausgasemissionen weltweit. Innovative Lösungen wie in Jakarta helfen, sie zu senken. Foto: ITDP

Auf der Transport and Climate Change Week in Berlin diskutieren Fachleute aus aller Welt die Herausforderungen des globalen Verkehrs. Die IKI fördert weltweit Projekte, die klimafreundliche Alternativen voranbringen.

Mobilität ist für den Großteil der Menschen unverzichtbar. Das gilt vor allem für Auto, Bus, Bahn, Fahrrad oder sogar Schiff. Denn ohne diese Verkehrsmittel können viele ihren Alltag nicht bewältigen. Gleiches gilt für die Verfügbarkeit von Waren, die rund um den Globus transportiert werden, um Verbraucherinnen und Verbrauchern und eine Vielfalt an Produkten anzubieten. Ohne Transportmittel steht das Leben auf unserem Planeten still.

Viele dieser Verkehrsmittel werden mit fossilen Brennstoffen angetrieben. Der Preis, den die Menschheit dafür zahlt, ist hoch. Der 5. Weltklimabericht aus dem Jahr 2015 macht deutlich: Der Verkehrssektor ist eine der wesentlichen Ursachen des Klimawandels. So entfielen 2010 etwa 23 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen auf die Fortbewegung von Mensch und Waren. Tendenz steigend – trotz immer effizienterer Fahrzeuge. Darüber hinaus trägt der Verkehr in erheblichem Maß zur Luftverschmutzung bei – vor allen in den Städten.

Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, die Gesundheitsrisiken in den Städten zu verringern und die Lebensqualität zu erhöhen muss der Mobilitätsbereich viel stärker auf Alternativen zu fossilen Treibstoffen setzen.

Als wirkungsvoller Ansatz gilt weltweit: „Avoid – Shift – Improve – Fuel Switch“. Das bedeutet konkret, dass unnötige Wege vermieden, der Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel gefördert, die Effizienz der Verkehrsmittel verbessert und die Energieträger des Verkehrs dekarbonisiert werden.

Die Transport and Climate Change Week

Um die globalen Herausforderungen zu diskutieren und Lösungsansätze vorzustellen, treffen sich rund 250 Expertinnen und Experten aus aller Welt vom 2. bis 6. März in Berlin auf der Transport and Climate Change Week (TCCW). Zu den Fokusthemen der dritten Ausgabe der TCCW zählen alternative Treibstoffe, urbane Bussysteme und eine klimafreundliche Logistik. Diese Ansätze fördert auch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI).

IKI fördert klimafreundlichen ÖPNV

So verbesserte das Projekt „Klimaschutz durch Integration und Optimierung des ÖPNV in Jakarta“ das erste und längste Schnellbussystems in Asien: die TransJakarta. Als Resultat stiegen die Fahrgastzahlen von 330.000 Personen täglich auf 1 Million im Februar 2020. Dazu wurden die TransJakarta unter anderem in die neue Metro der Stadt integriert und neue Routen eingeführt. Zudem wurde der Zugang für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende optimiert.

Die „Initiative für nachhaltige Mobilität in Indien“, die ebenfalls vom Institute for Transportation and Development Policy (ITDP) durchgeführt wird, unterstützt die indischen Bundesstaaten Gujarat, Maharashtra und Tamil Nadu dabei, kostensparenden ÖPNV-Systemen zum Durchbruch zu verhelfen. Dazu baut es in den relevanten Institutionen Wissen und Ressourcen auf. Dadurch sollen die Regionalregierungen befähigt werden, hochwertige Schnellbussysteme und ein Parkraummanagement zu fördern.

Schnellbus an einer Haltestelle in Daressalam Das Projekt „Growing Smarter: Nachhaltige Mobilität in Ostafrika“ unterstützt die Umsetzung von qualitativ hochwertigen ÖPNV-Systemen in Nairobi, Kigali und Kampala und die Ausweitung des bestehenden Schnellbussystems in Dar es Salaam. Dabei wird die Kombination von ÖPNV mit Rad- und Fußverkehr optimiert und die Stadtentwicklung entlang von Verkehrskorridoren gefördert. Dadurch sollen die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor verringert und ein Beitrag zu den nationalen Klimabeiträgen erzielt werden, die in den Projektländern Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda und Äthiopien die Mobilität als einen wichtigen Minderungsfaktor identifiziert haben.

Unterstützung eines dekarbonisierten Güterverkehrs

Neben dem ÖPNV trägt auch der Güterverkehr signifikant zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Das Projekt „EcoLogistics: Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs für nachhaltige Städte“ fördert in Argentinien, Kolumbien, und Indien einen umweltfreundlichen Gütertransport. EcoLogistics schafft in den lokalen und nationalen Regierungen der Partnerländer Bewusstsein für die Thematik, vermittelt entsprechendes Wissen und startet Demonstrationsprojekte, die eine Transformation unterstützen.

Eine Dekarbonisierung funktioniert natürlich nur mit umweltfreundlichen Alternativen. Diese fördert die IKI beispielsweise über das Projekt „Klimaneutrale Kraftstoffe“ in Brasilien. Über einen Wissenstransfer zur Herstellung klimaneutraler Kraftstoffe erbringt das Vorhaben zunächst den theoretischen Nachweis von Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Das entwickelte Konzept wird anschließend in einem Modellprojekt realisiert.

Saubere, sichere, bezahlbare und erreichbare Mobilität

Insgesamt deckt die IKI mit anderen geförderten Vorhaben eine breite Palette nachhaltiger Mobilitätslösungen ab. So unterstützt die sie Partnerländer, ihre finanziellen Mittel verstärkt in nachhaltige Projekte zu investieren, sowohl im Güter- und Personenverkehr als auch in Elektromobilität.

Alles für das Ziel, eine saubere, sichere, bezahlbare und erreichbare Mobilität weltweit zu schaffen.

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Kontakt

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Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

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Illustration: sechs Menschen stehen auf einer Erdkugel und diskutieren; im Hintergrund sind ei Windrad und eine Sonnenblume zu sehen.

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