Südafrika

Stand: September 2025

Das Land gehört zu den Schwerpunktländern, mit denen die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) besonders eng zusammenarbeitet.

Südafrika hat eine der kohlenstoffintensivsten Volkswirtschaften der Welt, da das Land von fossilen Brennstoffen im Elektrizitäts-, Industrie- und Transportsektor abhängt. Kohle macht etwa 75 Prozent der Primärenergie aus, das entspricht 85 Prozent der Stromproduktion. Gleichzeitig ist der Anteil erneuerbarer Energien in den letzten Jahren deutlich gewachsen.

Die Industriesektoren des Landes, darunter Bergbau, Metallindustrie und Automobilbau, haben sich allerdings eng mit dem fossilen Energiesektor entwickelt, was zu komplexen gegenseitigen Abhängigkeiten führt. 

Die Energieversorgung beruht überwiegend auf alten Kohlekraftwerken und trotz verschiedener Maßnahmen ist sie weiterhin anfällig. In der Vergangenheit mussten immer wieder ganze Stadteile für mehrere Stunden vom Stromnetz genommen werden, um den kompletten Zusammenbruch des Netzes zu vermeiden. „Loadshedding“ wird diese Maßnahme genannt, zu Deutsch: Lastabwurf. Die Einschnitte für die Bevölkerung und das Wirtschaftsleben waren erheblich. Verschiedene Maßnahmen habe die Situation drastisch verbessert und in den letzten 12 Monaten war „Loadshedding“ nur noch sehr vereinzelt nötig.

Südafrika steht dennoch vor der großen Herausforderung, den Ausbau zusätzlicher Stromerzeugungskapazitäten erneuerbar und nachhaltig zu gestalten und gleichzeitig eine politische Strategie zu entwickeln, die Wirtschaftswachstum sowie Klima- und Südafrikas berücksichtigt.

Schnittstellenprojekt

In allen Schwerpunktländern der IKI gibt es sogenannte IKI-Schnittstellenprojekte, die feste Projektbüros in den Hauptstädten haben. Neben ihrem eigenen landesspezifischen Projektauftrag gehört es zu den Aufgaben der Schnittstellenprojekte, engen Kontakt zu den Umwelt- und Klimaministerien zu halten sowie die klima- und biodiversitätspolitische Vernetzung mit anderen relevanten Ministerien sicherzustellen. Darüber hinaus arbeiten die Schnittstellenprojekte daran, alle IKI-Projekte im Land und in der Region miteinander zu vernetzen und so Synergien zu fördern.

In Südafrika wird die Schnittstellenfunktion derzeit vom Projekt Programm zur Unterstützung der Weiterentwicklung und Umsetzung der Klimapolitik Südafrikas (CSP) übernommen. 

Schwerpunkte des Projekts 

  • Unterstützung des DFFE bei der Umsetzung der nationalen Klimaziele in den Bereichen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Transparenz; Beratung zur Integration des Aspekts biologische Vielfalt 
  • Förderung innovativer Finanzierungströme 
  • Unterstützung bei der Vorbereitung von Projekten (Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt) 
  • Funktion als IKI-Schnittstelle: Förderung des Dialogs über Klima und Biodiversität zwischen den IKI-Projekten im Land sowie zwischen weiteren Akteurinnen und Akteuren (Vernetzungsangebote und Wissensmanagement)

In Kürze

Region: Südliches Afrika

Einwohnerzahl: 64 Mio. (Weltbank, 2024)

CO2eq-Emissionen gesamt (inkl. LUCF): 499,2 Mio. t (ClimateWatch, 2022)

CO2eq-Emissionen pro Kopf (inkl. LUCF): 8 t (ClimateWatch, 2022)

Gesamtenergieversorgung (IEA, 2023):

  • 69 % Kohle 
  • 3 % Gas 
  • 0,2 % Wasser 
  • 2 % Kernkraft 
  • 2 % Wind, PV etc. 
  • 4 % Biomasse / Abfall 
  • 21 % Öl 
  • 11 % EE im Strommix (5 % Wind, 2 % PV) 

IKI-Projekte im Land (Stand: August 2025):

  • bilateral: 8 laufend, 13 abgeschlossen
  • regional: 5 laufend, 6 abgeschlossen
  • global: 19 laufend, 45 abgeschlossen 

ClimateWatch

NDC-Partnerschaft: Länderseite

IKI-Partnerministerien:

  • Ministerium für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt (DFFE)
  • Ministerium für Bodenschätze und Energie (DMRE)
  • Ministerium für öffentliche Arbeiten und Infrastruktur (DPWI)
  • Ministerium für Wasser und Abwasser (DWS)
  • Ministerium für Handel, Industrie und Wettbewerb (DTIC)

Die IKI-Strategie

Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.

Hier geht´s zur IKI-Strategie

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