Südafrika

Stand: September 2024

Das Land gehört zu den Schwerpunktländern, mit denen die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) besonders eng zusammenarbeitet.

Südafrika hat eine der kohlenstoffintensivsten Volkswirtschaften der Welt, da das Land von fossilen Brennstoffen im Elektrizitäts-, Industrie- und Transportsektor abhängt. Kohle macht etwa 75 Prozent der Primärenergie aus, das entspricht 85 Prozent der Stromproduktion. Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix ist jedoch in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Industriesektoren des Landes, darunter Bergbau, Metallindustrie und Automobilbau, haben sich allerdings eng mit dem fossilen Energiesektor entwickelt, was zu komplexen gegenseitigen Abhängigkeiten führt. 

Die Energieversorgung mit überwiegend alten Kohlekraftwerke ist trotz verschiedener Interventionsmaßnahmen nicht gesichert. Immer wieder müssen ganze Stadteile für mehrere Stunden vom Stromnetz genommen werden, um den kompletten Zusammenbruch des Netzes zu vermeiden. „Loadshedding“ wird diese Maßnahme genannt, zu Deutsch: Lastabwurf. Die Einschnitte für die Bevölkerung und das Wirtschaftsleben sind enorm. Das Land steht daher vor der großen Herausforderung, den Ausbau zusätzlicher Stromerzeugungskapazitäten erneuerbar und nachhaltig zu gestalten – und eine politische Strategie zu entwickeln, die das Wirtschaftswachstum und die Klima- und Biodiversitätsziele Südafrikas berücksichtigt.

Schnittstellenprojekt

In den meisten Schwerpunktländern der IKI gibt es sogenannte IKI-Schnittstellenprojekte, die feste Projektbüros in den Hauptstädten haben. Neben ihrem eigenen landesspezifischen Projektauftrag gehört es zu den Aufgaben der Schnittstellenprojekte, engen Kontakt zu den Umwelt- und Klimaministerien zu halten sowie die klima- und biodiversitätspolitische Vernetzung mit anderen relevanten Ministerien sicherzustellen. Darüber hinaus arbeiten die Schnittstellenprojekte daran, alle IKI-Projekte im Land und in der Region miteinander zu vernetzen und so Synergien zu fördern.

In Südafrika wird die Schnittstellenfunktion derzeit vom Projekt Programm zur Unterstützung der Weiterentwicklung und Umsetzung der Klimapolitik Südafrikas (CSP) übernommen. 

Schwerpunkte des Projekts 

  • Unterstützung des DFFE bei der Umsetzung der nationalen Klimaziele in den Bereichen Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel und Transparenz; Beratung zur Integration des Aspekts biologische Vielfalt 
  • Förderung innovativer Finanzierungströme 
  • Unterstützung bei der Vorbereitung von Projekten (Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt) 
  • Funktion als IKI-Schnittstelle: Förderung des Dialogs über Klima und Biodiversität zwischen den IKI-Projekten im Land sowie zwischen weiteren Akteurinnen und Akteuren (Vernetzungsangebote und Wissensmanagement)

In Kürze

Region: Südliches Afrika

Einwohnerzahl: 60,4 Mio. (Weltbank, 2023)

CO2eq-Emissionen gesamt (inkl. LUCF): 517,4 Mio. t (ClimateWatch, 2021)

CO2eq-Emissionen pro Kopf (inkl. LUCF): 8,7 t (ClimateWatch, 2021)

Gesamtenergieversorgung (IRENA, 2021):

  • 6 % EE (81 % Bioenergie - 4 % Wasser/Meer - 15 % Solar)
  • 17 % Öl
  • 3 % Gas
  • 2 % Kernkraft
  • 72 % Kohle + sonstige 

IKI-Projekte im Land (Stand: Juli 2024):

  • bilateral: 7 laufend, 11 abgeschlossen
  • regional: 3 laufend, 6 abgeschlossen
  • global: 16 laufend, 45 abgeschlossen 

ClimateWatch

NDC-Partnerschaft: Länderseite

IKI-Partnerministerien:

  • Ministerium für Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt (DFFE)
  • Ministerium für Bodenschätze und Energie (DMRE)
  • Ministerium für öffentliche Arbeiten und Infrastruktur (DPWI)
  • Ministerium für Wasser und Abwasser (DWS)
  • Ministerium für Handel, Industrie und Wettbewerb (DTIC)

Die IKI-Strategie

Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.

Hier geht´s zur IKI-Strategie

News aus Südafrika

Eine Gruppe von Menschen, darunter Erwachsene und Kinder, nimmt an einer Pflanzaktion teil. Jeder hält eine kleine Pflanze in einem Topf. Im Hintergrund sind Bäume und grünes Land zu sehen.
06.05.2025

Verbindung von Natur und städtischem Leben

weiterlesen Verbindung von Natur und städtischem Leben
Eine weiße, traditionelle Gebäudeanlage mit grünem Holztor und Solarpanels auf dem Dach. Im Vordergrund steht eine blaue Ladestation für Elektroautos mit der Aufschrift „ChargeNow“. Die Umgebung ist gepflegt mit einem grünen Rasen und Blumenbeeten. Der Himmel ist strahlend blau.
18.12.2024

IKI leistet Beitrag zur gerechten Energiewende in Südafrika

weiterlesen IKI leistet Beitrag zur gerechten Energiewende in Südafrika
26.07.2024

Meilenstein für Südafrikas Klimapolitik

weiterlesen Meilenstein für Südafrikas Klimapolitik
Acht Person posieren vor einer Industrieanlage
23.07.2024

Fachleute für einen grünen Übergang im Chemiesektor zusammenbringen

weiterlesen Fachleute für einen grünen Übergang im Chemiesektor zusammenbringen
Weltkarte, Südafrika ist markiert
10.07.2024

Nachhaltige Wirtschaft: Weiterbildung für einen gerechten Wandel in Südafrika

weiterlesen Nachhaltige Wirtschaft: Weiterbildung für einen gerechten Wandel in Südafrika
Gruppenfoto Teilnehmende eines Workshops
09.01.2024

Cooling Programm für das südliche Afrika

weiterlesen Cooling Programm für das südliche Afrika
Zwei Frauen zwischen Kaffeepflanzen
05.11.2022

Geschlechtergerechtigkeit für wirksame Klima- und Biodiversitätsprojekte

weiterlesen Geschlechtergerechtigkeit für wirksame Klima- und Biodiversitätsprojekte
26.07.2021

Green Economy Cluster für einen gerechten Strukturwandel

weiterlesen Green Economy Cluster für einen gerechten Strukturwandel
San José Costa Rica
14.04.2021

Ambitionierte Klimapolitik durch Collaborative Climate Action

weiterlesen Ambitionierte Klimapolitik durch Collaborative Climate Action
Fluss
26.01.2021

Steuerreformen für eine Green Recovery

weiterlesen Steuerreformen für eine Green Recovery

Der Link wurde in die Zwischenablage kopiert