IKI lädt Jugenddelegation zu Klimakonferenzen in Berlin und Bonn ein
Junge Changemaker aus aller Welt brachten ihre Perspektiven auf der Global NDC Conference in Berlin und der Bonner Klimakonferenz ein – mit klaren Forderungen für mehr Jugendbeteiligung, Klimagerechtigkeit und besseren Zugang zu Finanzierung.
Im Auftrag der Bundesregierung unterstützte die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) – über die GIZ-Projekte „Unterstützungsprojekt zur Umsetzung des Pariser Abkommens (SPA)“ und das „Climate Diplomacy Action Programme (CDAP)“ – 26 junge Changemaker aus der ganzen Welt bei der Teilnahme an der diesjährigen Global NDC Conference in Berlin und der Bonner Klimakonferenz (SB62) im Juni 2025. Die Teilnehmenden vertraten Jugendorganisationen, Netzwerke und Graswurzelinitiativen aus Ländern wie Brasilien, Ägypten, Kenia, Indien, Mexiko und Samoa.
Neben finanzieller Unterstützung organisierte die IKI vorbereitende Treffen und spezielle Jugendformate bei beiden Konferenzen. Ziel ist es, die aktive Mitgestaltung junger Menschen in Klima- und Biodiversitätsprozessen zu stärken – insbesondere im Hinblick auf gerechte, inklusive und zukunftsfähige Lösungen.
Global NDC Conference in Berlin
Bei der dreitägigen Konferenz in Berlin beteiligte sich die Gruppe an Panels, Solution Labs und Diskussionen – darunter eine Podiumsdiskussion zur Finanzierung der NDC-Umsetzung. In einem Austausch mit dem IKI-Referatsleiter Philipp Behrens aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) gaben die Jugendlichen Empfehlungen zur stärkeren Einbindung junger Menschen in nationale Klimaprozesse.
Ein zentrales Anliegen war der erschwerte Zugang zu Klimafinanzierung für Jugendorganisationen aus marginalisierten Gruppen. Als positives Beispiel wurde der Youth Climate Justice Fund hervorgehoben, der Förderzugänge niederschwelliger und inklusiver gestaltet.
Die Teilnehmende betonten abschließend, dass die Global NDC Conference insbesondere durch ihr auf Erfahrungsaustausch und Vernetzung ausgelegtes Format, einen offenen Dialog mit Entscheidungsträger*innen und persönliche Gespräche auf Augenhöhe ermöglichte.
Jugendliche Perspektiven auch in Bonn vertreten
Im Anschluss reiste ein Teil der Gruppe weiter zur Bonner Klimakonferenz (SB62), um an Verhandlungen, Side Events und Netzwerktreffen teilzunehmen. Dort schlossen sie sich der Gruppe von 15 Teilnehmenden des Programms International Support for local Activists (ISLA) an, das von CDAP und Klimadelegation e. V. durchgeführt wird.
In Gesprächen mit Delegierten – u. a. der deutschen Delegation – thematisierten sie Just Transition, Mikrofinanzierung für junge Akteure, Rechte indigener Gemeinschaften und die mangelnde Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen. Darüber hinaus trafen sie die designierte Youth Climate Champion der COP30, Marcele Oliveira, und beteiligten sich am ACE Youth Hub.
Wichtige Stimmen für eine gerechte Klimapolitik
Mit ihrem Engagement trugen die jungen Changemaker dazu bei, Jugendperspektiven auf internationaler Bühne sichtbar zu machen – als wichtige Stimmen für eine gerechte und zukunftsfähige Klimapolitik.
Ein Höhepunkt der SB62 war meine Rede bei der Veranstaltung der COP30-Präsidentschaft zum Thema Umsetzung, bei der ich gemeinsam mit hochrangigen Klimaverfechtern die Gelegenheit hatte, die Realitäten und Prioritäten der pazifischen Jugend darzustellen. Dabei sprach ich nicht nur im Namen Samoas, sondern auch für viele junge Menschen auf den Small Island Developing States (SIDS), die den Klimaschutz durch oft unterfinanzierte und wenig beachtete lokale Gemeindearbeit vorantreiben.
Ein wichtiger Moment war für mich die Teilnahme an der Pressekonferenz zu Just Transition auf der SB62. Die Diskussion konzentrierte sich auf den Schutz von Gebieten, die durch Projekte bedroht sind, die vermeintlich der Energiewende dienen. Diese Projekte gefährden jedoch oft traditionelle Lebensweisen und die lokale Artenvielfalt. Für mich muss eine echte Energiewende auf Souveränität, Beteiligung betroffener Gemeinschaften, und Energiegerechtigkeit basieren – mit den Menschen und Respekt vor der Natur im Mittelpunkt.
Der von der IKI organisierte Netzwerkabend während der SB62 war ein Highlight für mich. Er bot Einblicke in internationale Klimafinanzierung – und die Chance, über die Stärkung lokaler Jugendinitiativen in Afrika zu sprechen. Dabei konnte ich die afrikanische Jugend vertreten und darüber diskutieren, wie wir die Wirkung unserer lokalen Aktivitäten weiter ausbauen können.
Bei einer internationalen Konferenz wie der Global NDC Conference ist es wichtig, das Globale mit dem Lokalen zu verbinden. Vielfalt muss in den globalen Raum gebracht werden – durch lokale Erfahrungen, Ideen und die unterschiedlichen Perspektiven von Menschen wie uns. Wer die Probleme vor Ort nicht versteht, kann keine passenden Lösungen finden. Deshalb müssen diejenigen einbezogen werden, die direkt betroffen sind, so wie ich, die ich in einer Favela lebe.
Der wahre Test der NDCs liegt nicht in ihrem Ambitionsniveau, sondern darin, wer sie trägt. Ich nehme an der Global NDC Conference teil, um Strukturen mitzugestalten, die in die Führung junger Menschen sowie in die Entwicklung von Arbeitskräften und lokalen Talenten investieren. Junge Menschen müssen nicht nur an der Gestaltung einer Zukunftsvision beteiligt sein, sondern auch an deren Umsetzung.
Wir sind sehr besorgt über das, was in den Territorien und den Gemeinschaften geschieht. Deshalb arbeiten wir mit unseren Brüdern und Schwestern zusammen, um den Rechten der indigenen Völker auf internationaler Ebene besondere Aufmerksamkeit zu schenken und sie wirklich einzubeziehen. Die Teilnahme an der Global NDC Conference ist ein wichtiger Schritt, der fortgesetzt werden muss.
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