Thailand auf dem Weg zu mehr Klimaschutz

Thailand ist eines der 15 Schwerpunktländer des Bundesumweltministeriums (BMU) und somit eines der Länder, in denen die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ein besonders hohes Engagement zeigt.
Thailand ist eines der 15 Schwerpunktländer des Bundesumweltministeriums (BMU) und somit eines der Länder, in denen die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ein besonders hohes Engagement zeigt.
Thailand hat nun auf der COP26 angekündigt, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen. Das von Premierminister Prayut Chan-o-cha verkündete Ziel ist Teil der neuen langfristigen Strategie für eine emissionsarme Entwicklung (Long Term Low Emission Development Strategy) des Landes und fügt sich in ein wachsendes klimapolitisches Regelwerk ein, mit dem Thailand die Transformation hin zu einer kohlenstoffneutralen und klimaresilienten Wirtschaft schaffen will. Auf dieser Grundlage fokussiert Thailand nun auf die beschleunigte Umsetzung der Klimaziele.
Zwei wichtige klimapolitische Wegmarken der thailändischen Klimapolitik sind ein Klimagesetz, das kurz vor der offiziellen Verabschiedung steht, sowie ein neuer nationaler Energieplan, der mit ambitionierten Zielen zum Ausbau der erneuerbaren Energien die Energiewende beschleunigen soll.
Auch die nationale Wirtschaftsentwicklungsstrategie Thailands fokussiert auf „Bio-, Circular-, Green-Development“ und wird als Modell für die wirtschaftliche Erholung nach der COVID-19 Pandemie in der Region gesehen.
Engagement der Internationalen Klimaschutzinitiative
Auch unterstützt durch die deutsch-thailändische Zusammenarbeit hat Klimaschutz in Thailand in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Um das Land bei seinen Bemühungen zur Minderung der Treibhausgasemissionen sowie zur Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, fördert die IKI dort derzeit 31 Vorhaben im Bereich Klima – und Biodiversitätsschutz. Darunter sind zwei bilaterale Projekte im Umfang von zusammen 26 Millionen Euro und 29 regionale oder globale Projekte mit Thailand als einem von mehreren Umsetzungsländern. Zehn weitere Projekte sind aktuell in Planung, davon zwei bilaterale Projekte aus dem IKI-Ländercall Thailand (2019) mit einem Fördervolumen von zusammen 30 Millionen Euro .
Der Fokus des IKI-Portfolios in Thailand liegt auf Maßnahmen zur Minderung von Treibhausgasemissionen. Dazu gehören zum Beispiel emissionsarmer Reisanbau, nachhaltige Konsum- und Produktionsketten, eine kohlenstoffarme Gebäudewende und E-Mobilität. Darüber hinaus werden Projekte aus dem Bereichen Anpassung an den Klimawandel, Waldschutz und Biodiversität gefördert.
Ambitionssteigerung der nationalen Klimabeiträge
Speziell zur weiteren Ambitionssteigerung der nationalen Klimabeiträge Thailands (NDCs) erhält Thailand Unterstützung vom Thailändisch-Deutschen Klimaprogramm der GIZ. Seit 2018 berät dieses IKI-Projekt die Partner im Land zur nachhaltigen Verankerung der Minderungsziele in den Schwerpunktsektoren Klimapolitik, Land-, Energie-, Abfall- und Wasserwirtschaft. Zudem unterstützt das Projekt als sogenanntes IKI-Schnittstellenprojekt die Zusammenarbeit aller IKI-Projekte in Thailand.
Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist sehr relevant für Thailand, da es eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern ist. Thailands Küstenstädte sind zunehmend vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Um insbesondere den urbanen Bereich widerstandsfähiger gegen mögliche Hochwasserlagen zu machen, fördert die IKI zukünftig in einem bilateralen Projekt, das aus dem Ländercall Thailand (2019) hervorgegangen ist, naturbasierte Lösungen für mehr Resilienz von Städten. Die Maßnahmen umfassen neben der Planung von grüner städtischer Infrastruktur beispielsweise auch die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Anpflanzung von Mangroven – so sollen natürliche CO2-Senken gestärkt und der Hochwasserschutz verbessert werden.
Die thailandische Klimschutzinitiative
Ein weiteres bilaterales Projekt aus dem Ländercall Thailand (2019) unterstützt zukünftig die Umsetzung des thailändischen Klimabeitrags (NDC) besonders in den Bereichen Energie und Verkehr. Es beinhaltet die Einrichtung einer nationalen thailändischen Klimaschutzinitiative (ThaiCI – Thailand Climate Initiative), die mit der deutschen Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) vergleichbar ist.
Thailand ist Mitglied der NACAG
Weiterhin ist Thailand seit 2019 Mitglied des vom BMU ins Leben gerufenen Klimabündnisses Salpetersäure (NACAG). Deren Ziel ist ein klimafreundlicher Umbau der Salpetersäureproduktion. Langfristig werden damit geschätzt 180.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr an Lachgasemissionen eingespart.
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Kontakt
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Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
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